Auf dem Jugendbauernhof des Martin-Luther-Hauses in Nürnberg stärken Schweine und Hühner, Ponys und Esel sowie Ziegen, Meerschweinchen, Kaninchen und andere Tiere das Selbstwertgefühl von Kindern aus belasteten Verhältnissen. Wie die Betreiberin, die Stadtmission Nürnberg, am Dienstag mitteilte, werden aktuell Paten für die verschiedenen Tiere gesucht. Grund seien die rasant steigenden Kosten für die Haltung. Wer sich engagieren möchte, könne sich bereits mit 20 Euro im Jahr beteiligen.
Hinter der Arbeit mit den Tieren stecke ein erfolgreiches pädagogisches Konzept. „Die Tiere sind weit mehr als nur Begleiter – sie wirken je nach Indikation beruhigend oder aktivierend“, sagte Christian Debebe, Leiter der Zentralen Pädagogischen Dienste im Martin-Luther-Haus, laut Mitteilung. Viele der Kinder, die in der Einrichtung im Nordostpark zeitweise oder dauerhaft leben, hätten in ihrem bisherigen Leben wenig stabile und verlässliche Strukturen erfahren. Sie seien teilweise Vernachlässigung, körperlicher oder sexualisierter Gewalt ausgesetzt gewesen. Auf dem Jugendbauernhof erlebten sie, wie ihnen die Tiere ganz unvoreingenommen begegnen – ein Booster fürs Selbstvertrauen.
Futter, Tierarztbesuche, Medikamente, Kosten für Tierpfleger, die artgerechte Haltung und die Instandhaltung des Bauernhofs stellen das Martin-Luther-Haus vor große finanzielle Herausforderungen, hieß es. Die Patenschaften werden für alle Tierrassen angeboten. Wer sich beispielsweise für die Meerschweinchen entscheidet, könne bereits für 20 Euro pro Jahr Pate werden. Weiter gehe es mit Hasen (30 Euro), Hühnern (40 Euro), Enten (50 Euro) und Katzen (60 Euro). Weitere Patenschaften gebe es für Schweine (80 Euro), Ziegen (100 Euro), Esel (150 Euro) und Ponys (200 Euro).
Paten dürfen der Mitteilung zufolge bei einem jährlichen Treffen auf dem Jugendbauernhof die Tiere kennenlernen und einen Blick hinter die Kulissen des Martin-Luther-Hauses werfen. Außerdem spendiere die Stadtmission eine persönliche Patenschafts-Urkunde und stelle Spendenbescheinigungen aus. (2969/16.09.2025)