Das Jüdische Museum Frankfurt hat zahlreiche internationale Preise für seine Internetseite “Shoah Memorial Frankfurt” erhalten. Die interaktive umfasse mehr als 12.000 Namen, Lebensdaten und Kurzbiografien von jüdischen Frauen, Männern und Kindern aus Frankfurt, die während der nationalsozialistischen Herrschaft ermordet wurden, teilte das Museum am Mittwoch mit.
Mussten Nachkommen und Verwandte, Historiker oder Schüler bislang Kontakt mit dem Museum aufnehmen, um mehr über die Ermordeten zu erfahren, können sie nun selbst recherchieren. Die Seite entwerfe für die in der NS-Zeit Ermordeten einen “Friedhof im digitalen Raum”, der die jüdische Tradition aufgreife, einen Stein auf den Gräbern der Toten zu hinterlassen. Sie basiere auf jahrelangen biografischen Forschungen des Jüdischen Museums.
In diesem Jahr sei die Website mit insgesamt 21 internationalen Awards in unterschiedlichen Kategorien ausgezeichnet worden, hieß es. Zu den renommiertesten Preisen gehören demnach der ADC (Art Directors Club) für Deutschland und der London International Award sowie Auszeichnungen bei den “New York Festivals”. Das Museum sei zudem für den European Museum of the Year Award (EMYA) 2024 nominiert. 1977 erstmals vergeben, sei der EMYA die größtmögliche Anerkennung für neue oder erneuerte Museen in Europa, die durch zeitgemäße professionelle Standards und Innovativität überzeugen.
Allein schon die Nominierung sei eine große Ehre für das Jüdische Museum und die Stadt Frankfurt, sagte Kulturdezernentin Ina Hartwig (SPD). Es freue sie zudem, dass auch die digitale Transformation des Hauses und die Seite “Shoah Memorial Frankfurt” international für Aufsehen sorgten. Denn die Erinnerungsarbeit des Jüdischen Museums sei in diesen Zeiten wichtiger denn je.