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Jüdische Toleranz-Parade auf dem Kudamm

Berliner Jüdinnen und Juden feiern von Donnerstagabend an das Fest der jüdischen Einheit „Lag BaOmer“. Aus diesem Anlass lädt die Jüdische Gemeinde Chabad Berlin am Freitag zu einer jüdischen Parade für Frieden und Toleranz ein. Der Zug verläuft entlang historisch bedeutsamer Orte jüdischen Lebens in Berlin, vom Oliver Platz über den Kurfürstendamm und die Brandenburgische Straße bis zum Sitz der Gemeinde in der Münsterschen Straße in Berlin-Wilmersdorf. Dort findet anschließend ein koscheres Barbecue mit Musik und zahlreichen Familienaktivitäten statt, wie die Gemeinde am Dienstag mitteilte.

Der Olivaer Platz und der Adenauerplatz seien bis in die 1930er Jahre bedeutende Orte jüdischen Lebens in Berlin gewesen, ehe die nationalsozialistische Verfolgungspolitik jüdisches Leben systematisch verdrängte, hieß es. Heute stehe Berlin erneut für eine offene Gesellschaft, in der jüdisches Leben sichtbar, sicher und selbstverständlich sei.

Der Gemeindevorsitzende, Rabbiner Yehuda Teichtal, sagte, in Zeiten, in denen antisemitische Anfeindungen zunehmen, sei es umso wichtiger, öffentlich für Frieden und Toleranz einzustehen: „Die Parade ist unsere Antwort auf Ausgrenzung und Hass und ein Ausdruck von Zuversicht, Zusammenhalt und gelebtem Respekt.“

Mit „Lag BaOmer“ wird den Angaben zufolge an das Ende einer großen Plage erinnert, der zahlreiche Menschen zum Opfer fielen. Nach dem Talmud wurde die Plage als Strafe für mangelnde gegenseitige Achtung interpretiert. Der Feiertag stehe daher im Zeichen des friedlichen Miteinanders und gegenseitigen Respekts, hieß es.