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Gedenken an November-Pogrome in Berlin

Zum 87. Jahrestag der antisemitischen November-Pogrome von 1938 wird am Sonntag in Berlin vielerorts an die jüdischen Opfer erinnert. In vielen Berliner Bezirken sind Kranzniederlegungen, Gedenkkonzerte und ökumenische Gottesdienste geplant. In Treptow-Köpenick werden Stolpersteine verlegt. Am Mahnmal Levetzowstraße in Moabit wird am Nachmittag (16 Uhr) zu einer Gedenkkundgebung und antifaschistischen Demonstration eingeladen. Das Motto lautet „Es ist geschehen und folglich kann es wieder geschehen“.

Die Jüdische Gemeinde Berlin veranstaltet im Gemeindehaus in der Fasanenstraße ein zentrales Gedenken, auf dem Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner (CDU) ein Grußwort sprechen wird. Musikalisch gestaltet wird die Veranstaltung von jüdischen Kantorinnen und Kantoren aus 15 Ländern.

Bereits ab dem Vormittag (11 Uhr) werden vor dem Gemeindehaus ganztägig die Namen der 55.696 im Holocaust ermordeten Berliner Jüdinnen und Juden verlesen. Die Aktion unter der Überschrift „Jeder Mensch hat einen Namen“ ist bis in den Abend hinein geplant.

Mit Einbruch der Dunkelheit wird auch ein Bild der ehemaligen Synagoge Fasanenstraße auf die Fassade des Gemeindehauses projiziert. Die 1912 eingeweihte Synagoge war bei den November-Pogromen 1938 in Brand gesteckt und 1957/58 abgerissen worden.

Mit der Pogromnacht vom 9. auf den 10. November 1938 gingen die Nationalsozialisten zur offenen Gewalt gegen Jüdinnen und Juden über. Sie wurden misshandelt und vielerorts wurden Synagogen, Gebetshäuser, jüdische Geschäfte und Wohnungen zerstört.