Die Schriftstellerin Josefine Soppa ist am Freitagabend in Frankfurt am Main mit dem „Wortmeldungen Ulrike Crespo Literaturpreis 2025“ ausgezeichnet worden. Der mit 35.000 Euro dotierte Preis wurde ihr für den Essay „Klick Klack, der Bergfrau erwacht“ verliehen, in dem sie Arbeit und Erschöpfung in Bezug zu Sprachverlust, KI-basierter Sprachgenerierung, Krankheit und Pflege setze, begründete die Crespo-Foundation die Wahl.
Soppas Essay über einen alten Mann, der seine Sprache verliert, ein Neugeborenes, das Sprache lernen wird und den Kraftverlust der Erzählerin, die sich um beide kümmert, beharre „eindringlich und mit aller Zartheit auf Humanität“, erläuterte die Jury. „Klick Klack, der Bergfrau erwacht“ sei ein analytischer und einfühlsamer Text, der sich allen Stadien eines Verlusts aussetze, seiner Androhung, seines Vollzugs und seiner Verarbeitung.
Josefine Soppa, 1988 geboren, lebt in Berlin. Ihr 2023 erschienener Debütroman „Mirmar“ beschäftigt sich mit den prekären Bedingungen der Arbeitswelt. Für ihre Texte wurde sie mehrfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem Förderpreis Literatur des Landes Nordrhein-Westfalen 2023.
Der „Wortmeldungen Ulrike Crespo Literaturpreis für kritische Kurztexte“ ist nach der Stifterin und Fotografin Ulrike Crespo (1950-2015) benannt und wird jährlich von der Crespo-Foundation ausgelobt. Er wird für herausragende literarische Kurztexte verliehen, die sich mit aktuellen gesellschaftspolitischen Themen auseinandersetzen. Im vergangenen Jahr wurde der Schriftsteller Frank Witzel ausgezeichnet.