Jörg Zink, UK 38/2016 (Seite 2: „Eine evangelische Gegenkraft“) und UK 39/2016 (Seite 2: „Maßstab Bibel“)
Jörg Zinks Glaubenserkenntnisse sollten von heutigen Theologinnen und Theologen, ebenso von Christen der Basis, stärker beachtet werden. Sein Denken in der „Freiheit des Geistes“ kommt Jesu Lehre, nach Gottes Willen, wohl deutlich näher als manches Festhalten an dogmatischen Absolutheiten der Kirchen, die teilweise wesentlich von Menschen beeinflusst worden sind (Konzile im 4. und 5. Jahrhundert und später…).
Wer tiefer einsteigen möchte, lese Jörg Zinks Buch : „Vom Geist des frühen Christentums. Den Ursprung wissen – das Ziel nicht verfehlen“. Ich möchte ausdrücklich bestätigen, dass sich in diesem Buch die Lebenserkenntnisse des weit in die Zukunft denkenden Theologen gut bündeln. Zink schreibt verständlich für alle Leserinnen und Leser, ohne komplizierte Ausdrucksweisen.
Breite Übereinstimmung in christlicher Forschung und persönlicher Glaubensüberzeugung erkenne ich zwischen Jörg Zink und Hans Küng. Dem katholischen Professor Küng wurde leider die kirchliche Lehrerlaubnis seitens des Vatikans entzogen. Zink und Küng wirkten beide in der Zeit des Jahrtausend-Übergangs.
Die großen christlichen Kirchen werden wohl langfristig nur dann wieder mehr Zuspruch bei eigenständig denkenden heutigen Menschen finden, wenn sie sich schrittweise vom Überholten trennen. Intelligente Leute stoßen oft an Grenzen bei den Glaubensvorgaben. Sie möchten zum Finden eigener Glaubensüberzeugungen klar und ehrlich informiert werden, auch über bisher kaum behandelte Entwicklungen.
Jörg Zink ist tief überzeugt, dass sich das christliche Glaubensdenken dementsprechend weiterentwickeln wird. Seine Denkweise zielt hin zum Frieden zwischen den Religionen, der niemals durch Intoleranz der Verantwortlichen in den Organisationen erreicht werden kann, auch hin zu mehr Gerechtigkeit in der Welt, gepaart mit einem Umdenken gegen die Plünderung der Erde, also zum Erhalt der Schöpfung.
Friedhelm Oldemeier, Hille-Oberlübbe
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