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Jeder zweite Betrieb fordert mehr Hilfe für leistungsschwache Azubis

Fachkräfte werden in vielen Branchen händeringend gesucht. Und Betriebe sind oft froh, wenn sie überhaupt Auszubildende finden. Auch wenn die immer häufiger nicht die nötigen Voraussetzungen mitbringen.

Mehr als die Hälfte der Betriebe in Deutschland wünscht sich mehr externe, staatlich unterstützte Hilfsangebote für leistungsschwächere Auszubildende. Das geht aus einer Studie des Kompetenzzentrums Fachkräftesicherung (Kofa) hervor, aus der die “Rheinische Post” (Montag) zitiert.

Das Kofa unterstützt im Auftrag des Bundeswirtschaftsministeriums Unternehmen dabei, Fachkräfte zu finden und zu qualifizieren. Grundlage der Studie ist nach Angaben der Zeitung eine repräsentative Unternehmensbefragung des Instituts der deutschen Wirtschaft bis Anfang 2024 unter 820 Personalverantwortlichen.

Befragt wurden diese dazu, wie sich eine gute Ausbildungsqualität sicherstellen lässt. Der Auswertung zufolge wünschen sich 55 Prozent der Ausbildungsbetriebe mehr externe Unterstützung bei Jugendlichen mit Leistungsdefiziten. In rund 70,8 Prozent der Unternehmen förderten die Ausbilder bereits gezielt leistungsschwache Jugendliche.

Das Kofa sieht darin auch eine Reaktion der Betriebe auf Schwierigkeiten, Ausbildungsstellen zu besetzen, “was damit einhergeht, dass Unternehmen vermehrt auch leistungsschwächere Jugendliche einstellen”. Aktuelle Studien zeigten, dass immer mehr Schülerinnen und Schüler große Defizite bei Basiskompetenzen wie Lesen und Schreiben aufwiesen.