Jeder Dritte, der in den vergangenen fünf Jahren mit einem kaputten Smartphone zu kämpfen hatte, ließ es einer Umfrage zufolge reparieren. Eine Mehrheit von 68 Prozent nahm hingegen keine Reparatur vor, wie aus einer repräsentativen Umfrage des Marktforschungsunternehmens Ipsos im Auftrag des TÜV-Verbands hervorgeht. Ein Grund dafür waren demnach die hohen Kosten, ein weiterer, dass das Handy nicht mehr zu retten gewesen sei. Das gaben jeweils rund 30 Prozent der Befragten an. Sieben Prozent erklärten, an eine Reparatur erst gar nicht gedacht zu haben.
“Die Reparatur von Smartphones ist eher die Ausnahme als die Regel, obwohl dies die deutlich nachhaltigere Variante wäre”, erklärte Juliane Petrich, Referentin für Politik und Nachhaltigkeit beim TÜV-Verband, einer Mitteilung zufolge. Verbraucher seien sich unsicher über die Kosten, die Reparierbarkeit und die Verfügbarkeit von Reparaturdiensten. “Das neue ‘Recht auf Reparatur’ der EU ist daher ein wichtiger Schritt hin zu einer nachhaltigeren Konsumgesellschaft”, sagte Petrich. Das EU-Parlament hatte Anfang Mai das Recht auf Reparatur beschlossen. Für die konkrete Ausgestaltung sind die einzelnen Mitgliedsstaaten verantwortlich.
Beschränktes Angebot an Reparaturmöglichkeiten
Von den Smartphone-Besitzern, deren Handy in der Vergangenheit defekt war, suchten laut Umfrage 15 Prozent ein Fachgeschäft auf, 10 Prozent ließen ihr Gerät durch den Hersteller wieder funktionstüchtig machen, 7 Prozent reparierten ihr Smartphone in Eigenregie. Laut TÜV bieten Smartphone-Hersteller Reparaturen häufig nur in eigenen Vertragswerkstätten an. Das beschränke aber das Angebot an Reparaturmöglichkeiten für die Verbraucher und verhindere Wettbewerb. Petrich erklärte: “Freie Werkstätten können ihre Qualität und Reparaturkompetenz durch eine Zertifizierung von unabhängigen Stellen nachweisen.” Das biete Verbrauchern eine wertvolle Orientierungshilfe bei der Auswahl einer Werkstatt.