Artikel teilen:

Italiens Bischofskonferenz und Regierung kooperieren bei Asyl

In Italien spielen Kirchen bei der Aufnahme von Migranten eine wichtige Rolle – nicht immer zur Freude lokaler Behörden. Nun haben der Innenminister und der Vorsitzende der Bischofskonferenz mehr Kooperation vereinbart.

In Italien haben der Innenminister und der Vorsitzende der Bischofskonferenz ein Protokoll zur besseren Zusammenarbeit von Staat und Kirche beim Schutz für Migranten unterzeichnet. Minister Matteo Piantedosi und Kardinal Matteo Zuppi unterzeichneten das Dokument am Mittwoch am Sitz des Innenministeriums in Rom.

Wie beide Seiten anschließend mitteilten, geht es in dem Protokoll darum, “legale Migration wertzuschätzen und den Migranten, die ein Recht darauf haben, Möglichkeiten der Aufnahme und der Integration zu bieten.” Um die Kooperation von staatlichen und kirchlichen Stellen auf diesem Feld zu verbessern, sollen gemäß dem Protokoll die örtlichen Präfekturen mit Pfarreien und Bistümern lokale Vereinbarungen über konkrete Projekte schließen. Ein permanenter Ausschuss soll die Initiativen begleiten.

Das Übereinkommen ist auch bemerkenswert, weil Kirche und Staat in Italien relativ streng getrennt sind. Der parteilose Innenminister Piantedosi betonte nach seiner Unterschrift, das Protokoll solle auch die Wertschätzung der Regierung für die fundamentale Rolle der kirchlichen Einrichtungen bei der Unterbringung und Integration von Migranten zeigen. Die Aufnahmezentren der Caritas und lokale Pfarreigruppen sind wesentliche Stützen bei der Erstunterbringung vieler Migranten, die über das Mittelmeer nach Italien kommen.

Piantedosi fuhr fort, das Protokoll mit der Kirche verbinde Solidarität und Legalität. Die Regierung sei befugt, Regeln für Einwanderung festzulegen und die Einwanderungspolitik zu definieren; es sei aber auch geboten, den Schwächsten und jenen, die vor Krieg und Verfolgung fliehen, Schutz zu bieten.

Für die Bischofskonferenz erklärte Kardinal Zuppi, das Protokoll unterstreiche die fundamentale Zusammenarbeit der Institutionen und die wichtige Rolle der Kirche bei Aufnahme und Integration. Es sei ein Schritt, um Rechte und Pflichten für Migranten zu garantieren; diese seien “niemals bloß Zahlen oder Arbeitskräfte”. Italiens Bistümer bewiesen seit Jahren, dass es möglich sei, Sicherheitserfordernisse zu berücksichtigen und gleichzeitig Solidarität mit denen zu zeigen, die ihre Heimat verlassen mussten.