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Israels Armee startet größte Einberufung ultrareligiöser Juden

Israels ultraorthodoxe Juden verweigern in der Regel den Militärdienst: Sie sehen dadurch ihr Studium religiöser Schriften und ihre fromme Lebensform in Gefahr. Jetzt spitzt sich ein gesellschaftlicher Konflikt zu.

In Israel bekommen in den nächsten Tagen 54.000 ultraorthodoxe Juden einen Einberufungsbescheid. Es handelt sich um die größte Rekrutierungsaktion bei dieser Gruppe, die den Militärdienst notorisch ablehnt, wie israelische Medien am Sonntag meldeten. Die Armee kündigte laut der Zeitung “Haaretz” zugleich an, schärfer gegen Wehrdienstverweigerer vorgehen zu wollen.

Von den 24.000 streng Religiösen, die vergangenes Jahr in mehreren Tranchen eine Aufforderung zur Musterung erhielten, hatte sich israelischen Medien zufolge nur ein Bruchteil gemeldet. Die jetzige Einberufung erfolgt unter dem Druck der öffentlichen Meinung und eines Urteils des Obersten Gerichtshofs sowie vor dem Hintergrund des Gaza-Konflikts, der die Armee stark beansprucht.

Die jungen Männer ab 16,5 Jahren, die jetzt einen Bescheid erhalten, sollen sich bis Juli 2026 zum Dienst melden.