Keine Gespräche, dafür Eskalation: Durch die militärischen Schläge Israels gegen den Iran fürchtet der Publizist Moshe Zimmermann vor Gefahren für die Israelis – kurzfristig wie auch langfristig.
Israels Angriff auf den Iran kann nach Einschätzung des israelischen Historikers Moshe Zimmermann die israelische Bevölkerung zunehmend bedrohen. Israel versuche, die Angriffe auf militärische und nukleare Ziele als eine Art Präventivschlag darzustellen, sagte Zimmermann am Freitag im Deutschlandfunk. “Die Bedrohung ist dadurch aber größer geworden, nicht kleiner.”
Bei den Iranern bleibe langfristig der Hass auf Israel und der Wunsch nach Vergeltung, selbst wenn dort ein neues Regime an die Macht kommen sollte, erläuterte Zimmermann. Doch schon jetzt bestünde kurzfristig Gefahr für die Israelis. Wegen möglicher Gegenanschläge wurden sie aufgefordert, sich in Schutzräumen aufzuhalten.
Zimmermann beschrieb Israels Angriffe als eine “Flucht nach vorne”. Die Lösung für Israels dauerhafte Bedrohungslage durch den Iran sieht er aber in Verständigung und internationaler Zusammenarbeit. “Langfristig kann man nichts erreichen, wenn man nicht verhandelt.”