Wie weit sind die Verhandlungen über eine Freilassung der Geiseln aus dem Gazastreifen? Darüber gibt es unterschiedliche Angaben. Jetzt verzögerte die israelische Seite ihre Abreise zu den geplanten Gesprächen in Katar.
Die israelische Abordnung, die zu Verhandlungen über eine Freilassung der Hams-Geiseln nach Katar reisen sollte, hat ihre Abreise verschoben. Man wolle erst die Beratungen von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu mit US-Präsident Joe Biden abwarten, die den Vorschlag zur Geiselbefreiung voranbringen sollen, zitierten israelische Medien am Mittwochabend einen ranghohen israelischen Beamten. Netanjahu soll Biden am Donnerstag treffen.
Die Verhandlungen zwischen Israel und der palästinensischen Hamas über einen Waffenstillstand im Gazastreifen als Voraussetzung für eine Freilassung der Geiseln scheinen sich in der Endphase zu befinden, wie ein hoher US-Beamter am Mittwoch laut israelischen Medienberichten mitteilte. Die verbleibenden Hindernisse seien überbrückbar. Israelische Quellen sprachen hingegen von nach wie vor großen Gräben zwischen den Verhandlungsseiten. Die Bedingungen für ein Abkommen seien noch nicht reif.
Der von Biden vorgestellte Deal sieht einen Drei-Phasen-Plan vor, der mit einer sechswöchigen Waffenruhe beginnt, in der die Hamas die verbleibenden weiblichen, älteren und kranken Geiseln freilassen soll. Israel würde im Gegenzug hunderte palästinensische Sicherheitsgefangene entlassen. Gleichzeitig würde die israelische Armee sich aus den Bevölkerungszentren im Gazastreifen zurückziehen und Palästinensern die Rückkehr ermöglichen. Über die Bedingungen der zweiten Phase soll während der ersten Phase verhandelt werden, die bei fehlender Einigung auf unbestimmte Zeit verlängert werden kann.
Nach israelischen Angaben befinden sich noch 115 Geiseln in der Gewalt von Terrorgruppen im Gazastreifen. 41 von ihnen wurden von der Armee für tot erklärt. Am Mittwoch hatte die israelische Armee die Leichen von fünf Israelis aus dem Gazastreifen geborgen.