Artikel teilen:

Israel streicht Miethilfen für Vertriebene – Risiko gebannt

Wer aufgrund des Krieges sein Heim nahe des Gazastreifen verlassen musste, erhielt Zuschüsse für eine Ersatzbleibe. Damit ist bald für die meisten Schluss. Es gebe kein Sicherheitsrisiko mehr – die Betroffenen reagieren.

Nach dem Terrorangriff der Hamas auf den Süden Israels vom 7. Oktober 2023 mussten zehntausende Israelis ihre Wohnorte verlassen. Ab August sollen sie keine Mietbeihilfen für Ersatzwohnungen mehr erhalten, wie das israelische Kabinett laut israelischen Medienberichten am Sonntag beschlossen hat. Für die Ortschaften entlang der Grenze zum Gazastreifen gebe es keine Sicherheitsbedenken hinsichtlich der Rückkehr ihrer Bewohner mehr.

Ausgenommen sind Bewohner von sechs Kibbuzen, in denen der Wiederaufbau noch nicht weit genug fortgeschritten sind. Auch Bewohner aus anderen Orten, die aufgrund ihrer Arbeit, des Studiums oder der psychischen Gesundheit nicht unmittelbar zurückkehren können, sollen demnach über Juli hinaus für einen begrenzten Zeitraum Anspruch auf Beihilfen haben.

Die im “Forum der Geisel- und Vermisstenfamilien” zusammengeschlossenen Angehörigen erklärten zum Kabinettsbeschluss, wenn die Sicherheit eine Rückkehr in die Grenzgebiete zulasse, gebe es “sicherlich auch keine Hindernisse für die Beendigung der Kämpfe im Gazastreifen”. Entsprechend müsse eine Vereinbarung über die Rückkehr der verbliebenen 50 Geiseln im Gazastreifen erzielt werden.

Unmittelbar nach dem Angriff der Hamas waren rund 45 israelische Gemeinden im Umkreis von sieben Kilometern um die Grenze zu Gaza evakuiert worden. Bis Ende Mai 2025 waren rund 92 Prozent der vertriebenen Bevölkerung wieder in ihre Häuser zurückgekehrt, berichtete die Zeitung “Times of Israel” unter Berufung auf die zuständige Behörde. Nach Angaben des Instituts für Nationale Sicherheitsstudien (INSS) sind landesweit weiterhin 143.000 Israelis binnenvertrieben.