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Israel-Palästina-Konflikt: enttäuscht vom Kirchentag

UK 25/2015, Berichterstattung Kirchentag
Bei der Berichterstattung zum Kirchentag in UK habe ich das Thema des Israel-Palästina-Konflikts vermisst.
Ich bin ein Freund Israels und habe dies vielfach unter Beweis gestellt. Um Israels willen sage ich deshalb, dass es aufhören muss, sich als Besatzungsmacht gegenüber den Palästinensern und den Arabern im eigenen Land zu verstehen.
Deshalb begrüße ich die Kairos-Initiative, die von Christen Palästinas propagiert und von jüdischen Friedensgruppen unterstützt wird.
Und deshalb verstehe ich nicht die Angst der Kirchentagsleitung, die Veranstaltungen der Kairos-Gruppe am 6. Juni 2015 in das Programmheft von Stuttgart aufzunehmen, bei der Raumsuche behilflich zu sein oder gar finanziell zu unterstützen. Ich verstehe nicht die Angst vor Reaktionen der rechtsgerichteten Netanjahu-Regierung.
Der Kirchentag zeichnet sich durch Dialogbereitschaft und die Suche nach Gerechtigkeit und Frieden aus. Ich verstehe nicht, weshalb dies nicht für den Israel-Palästina-Konflikt gelten soll. Die hochkarätigen Veranstaltungen am 6. Juni sind im Übrigen unterstützt worden von der ACK Baden-Württemberg, von Pax Christi und katholischen Fonds. Sie sind nachzuhören unter www.gerechtigkeit-schafft-frieden.de/aktuelles.html.
Martin Hankemeier,
Pfarrer i.R., Detmold