Wissen Sie, was Spazierstöcke, Schleifen und Bögen gemeinsam haben? Wenn Sie ganz tief in Ihrer Erinnerung graben, kommen Sie vielleicht drauf: Mit ihnen haben, wenigstens die älteren unter uns, das Schreiben gelernt. Auf der Tafel. Oder schon auf Papier.
Mehr oder weniger mühsam war dieses Geschäft für alle Beteiligten – je nachdem, wie die Talente gerade verteilt waren… Am Ende aber kam dabei heraus, dass jeder, der eine Schule absolviert hatte, wenigstens einigermaßen den Stift zu führen verstand. Und wer ein wenig in Übung blieb, verlernte das lebenslang nicht.
Und heute? Spätestens nach Abschluss der Schulzeit bedienen viele nur noch die Tastatur ihres Computers oder ihres Smartphones. Das geschieht zwar oftmals in höchster Virtuosität, aber ganz sicher auf Kosten der Handschrift. Weswegen Fachleute und Eltern jetzt Alarm schlagen (Seite 12).
Ist es nur Nostalgie oder pure Romantik, wenn man bedauert, dass hier eine wertvolle und Jahrtausende alte Kulturtechnik verloren zu gehen droht. Ich glaube nicht. Eine flüssige und „ausgeschriebene“ Handschrift ist nicht nur schön anzusehen, sie ist auch Ausdruck von Charakter und Persönlichkeit eines Menschen.
Wir müssen die Zeit nicht zurückdrehen (können wir ja auch nicht), aber es wäre doch wohl eine gute Sache, beispielsweise mal wieder zum Briefpapier zu greifen statt zum Laptop, wenn es darum geht, einem Freund/einer Freundin einen Gruß zu schicken. Das trainiert die Handschrift. Und ist auch irgendwie persönlicher.
Finde ich jedenfalls.
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