Der Iran hat nach Angaben von Menschenrechtlern in den ersten sechs Monaten dieses Jahres mindestens 354 Menschen hingerichtet – zwei davon öffentlich. “Unter den Getöteten waren sechs Frauen”, teilte die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) am Donnerstag in Frankfurt anlässlich des Welttages gegen die Todesstrafe (10. Oktober) mit.
Todesurteile seien in der Islamischen Republik Iran ein Mittel, Angst in der Gesellschaft zu schüren. Viele Todesurteile beruhen nach Einschätzung der Menschenrechtsorganisation auf unter Folter erzwungenen Aussagen. Die Verurteilten hätten keinen Rechtsbeistand.
Nach Ausbruch der Protestbewegung anlässlich des Todes der 22-jährigen Iranerin Jina Mahsa Amini, die im September 2022 nach ihrer Festnahme durch die Sittenpolizei in Teheran starb, setze der Iran die Todesstrafe verstärkt ein, kritisierte die IGFM. Das Regime habe im Zusammenhang mit den Protesten gegen mindestens 25 Demonstranten Todesurteile verhängt. Bisher seien sieben Urteile gegen Demonstranten vollstreckt worden.