In Mainz ist am Donnerstagabend das inklusive Theaterfestival „Grenzenlos Kultur“ gestartet. Bis zum 19. Oktober bieten Künstlerinnen und Künstler mit und ohne Behinderung aus sieben europäischen Ländern und Peru auf den Bühnen des Staatstheaters zwölf Tanz- und Theaterproduktionen. Außerdem gibt es zwei Kurzfilmaufführungen und eine Familienlesung. Das Festival sei längst zu einem „Ort der Begegnung, der künstlerischen Freiheit und der gesellschaftlichen Teilhabe“ geworden, erklärte Kulturstaatssekretär Jürgen Hardeck (parteilos) bei der Eröffnung.
Zur Auftakt der mittlerweile 27. Festivalsaison war in Mainz das peruanische Ensemble „Teatro La Plaza“ zu sehen, das Shakespeares Drama Hamlet und die Lebensgeschichten von Menschen mit Down-Syndrom miteinander verwebt. Außerdem umfasst das Programm unter anderem das Stück „Die Tüten aus der Verwaltung“, ein „Bürokratie-Musical“ des Berliner Thikwa-Theaters. Das ebenfalls in Berlin ansässige „RambaZamba Theater“ zeigt die Komödie „Mord im Regionalexpress“.
Bei der Premiere 1997 war „Grenzenlos Kultur“ das erste inklusive Theaterfestival in der Bundesrepublik, bei dem Schauspieler mit und ohne Behinderung gemeinsam auf der Bühne standen. Mit der diesjährigen Ausgabe beendet Festivalleiter Andreas Meder seine fast 30-jährige Arbeit für das Festival, das ein traditioneller Programmpunkt zum Ausklang des rheinland-pfälzischen Kultursommers ist. Die Leitung übernehmen die Schwestern Elisabeth und Christina Schelhas.
Veranstalter des Festivals ist die Lebenshilfe Kunst und Kultur gGmbH in Zusammenarbeit mit dem Staatstheater Mainz. „Grenzenlos Kultur“ wird zudem von der Aktion Mensch und dem Land Rheinland-Pfalz bezuschusst.