Jetzt ist es amtlich: Das älteste Staatsoberhaupt der Welt, Paul Biya in Kamerun, ist für sieben weitere Amtsjahre gewählt worden. Die Stimmung im Land bleibt angespannt, Proteste nicht ausgeschlossen.
In Kamerun hat Amtsinhaber Paul Biya die Wahl um das Präsidentenamt gewonnen. Nach Angaben des Verfassungsrats am Montag erhielt der 92-Jährige 53,66 Prozent der Wählerstimmen. Platz zwei belegt Issa Tchiroma Bakary. Der frühere Regierungssprecher, der noch bis Mitte des Jahres zumindest offiziell als Vertrauter Biyas galt, erhielt 35,19 Prozent und war mit Abstand bekanntester Bewerber des Oppositionslagers.
Er hatte sich zwei Tage nach der Wahl am 12. Oktober zum Sieger erklärt und in einem in Sozialen Medien verbreiteten Video gesagt: “Unser Sieg ist klar. Er muss respektiert werden.” Repräsentative Ergebnisse hatte es zu diesem Zeitpunkt nicht gegeben.
Auch in den Tagen danach hatte es zahlreiche Spekulationen und Behauptungen über einen möglichen Sieg der Opposition gegeben. Kurz vor Bekanntgabe der Ergebnisse berichteten Medien über Solidaritätskundgebungen für Issa Tchiroma Bakary in mehreren Städten des Landes sowie eine angespannte Stimmung. Demnach seien mehrere Menschen ums Leben gekommen.
Zuvor hatte die katholische Bischofskonferenz die Kameruner aufgerufen, auf das endgültige Resultat zu warten. Sie sollten Ruhe bewahren, heißt es in dem vom Andrew Fuanya Nkea, Erzbischof von Bamenda und Vorsitzender der Bischofskonferenz, unterzeichneten Schreiben.
Seit dem Tod von Königin Elizabeth II. im Jahr 2022 ist Biya das älteste Staatsoberhaupt der Welt. Er kam 1982 an die Staatsspitze und gilt trotz seines Alters immer noch als mächtiger Strippenzieher.