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Immer weniger Vögel in Gärten – auch in Mecklenburg-Vorpommern

Bei der Zählaktion „Stunde der Gartenvögel“ am zweiten Mai-Wochenende sind in Mecklenburg-Vorpommern im Schnitt nur noch 35,3 Vögel pro Garten gezählt worden. 2024 seien es im Schnitt noch knapp 38,5 und vor acht Jahren 45,3 Vögel pro Garten gewesen, teilte der Nabu MV am Montag mit. Bundesweit wurden pro Garten in diesem Jahr im Schnitt nur noch 28,45 Vögel pro Garten gewesen, vor zehn Jahren seien es noch 36 Vögel pro Garten gewesen.

Das sei keine Überraschung, sagte Nabu-Vogelschutzexperte Martin Rümmler. Neben Einzeleffekten wie der Verbreitung von Krankheiten bei bestimmten Arten hätten viele Populationen, die in die Städte und Dörfer kommen, mit fehlender Nahrung, Hitze, Trockenheit und anderen Problemen zu kämpfen. Hinzu komme, dass bei weniger Biodiversität auf Äckern, am Waldrand und in Gärten immer mehr Vögeln die Nahrung, der Nistplatz und der Lebensraum fehlten, sagte der Ornithologe.

Bei der Zählung stand die Amsel besonders im Fokus. Bestätigt habe sich besonders in Norddeutschland ein befürchteter Rückgang von Amseln wegen der dortigen Ausbreitung des tropischen Usutu-Virus. Eine Infektion verlaufe bei Amseln häufig tödlich. Negativer Spitzenreiter sei Schleswig-Holstein mit 31 Prozent weniger Amseln im Vergleich zum Vorjahr. In Mecklenburg-Vorpommern und Niedersachsen seien es 27 Prozent weniger Amselsichtungen, in Hamburg 8 Prozent weniger Amseln im Vergleich zum Vorjahr, teilte der Nabu mit.

An der diesjährigen „Stunde der Gartenvögel“ haben sich laut Nabu bundesweit mehr als 57.000 Menschen beteiligt. In Mecklenburg-Vorpommern nahmen 1.473 Menschen teil. Gemeldet wurden Vögel aus mehr als 39.000 Gärten und Parks in ganz Deutschland. 977 der Gärten und Parks befinden sich den Angaben nach in MV. Die Zählaktion fand zum 21. Mal statt.