2024 sind 2.780 Menschen im Straßenverkehr tödlich verunglückt – 59 weniger als im Vorjahr. Bei den Radfahrern sieht die Bilanz anders aus: Bei ihnen steigt die Zahl der getöteten Unfallopfer.
Radfahrer leben in Deutschland zunehmend gefährlich. Während die Zahl der Verkehrstoten insgesamt in den vergangenen zehn Jahren um 22,4 Prozent zurückging, stieg die Zahl der getöteten Radfahrer im selben Zeitraum um 11,4 Prozent, wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag in Wiesbaden mitteilte.
Insgesamt starben im vergangenen Jahr 441 Radfahrerinnen und -fahrer bei einem Unfall, darunter 192 mit einem Pedelec – umgangssprachlich auch als E-Bike bezeichnet. Damit war 2024 jede oder jeder sechste (16 Prozent) im Straßenverkehr Getötete mit dem Fahrrad unterwegs. Der Anstieg ist vor allem auf die steigende Zahl an getöteten Pedelec-Nutzenden zurückzuführen (2014: 39 Getötete). Insgesamt sind 2024 in Deutschland 2.780 Menschen bei Unfällen im Straßenverkehr ums Leben gekommen.
Ältere Radfahrende sind nach Angaben der Statistiker im Straßenverkehr besonders gefährdet. Unter den tödlich verletzten Fahrradfahrerinnen und -fahrern waren knapp zwei Drittel (63,5 Prozent) 65 Jahre oder älter. Während der entsprechende Anteil von verunglückten Seniorinnen und Senioren mit Fahrrädern ohne Hilfsmotor bei 59,4 Prozent lag, waren 68,8 Prozent der getöteten Pedelec-Fahrenden 65 Jahre oder älter.
An einem Großteil (67,7 Prozent) der 92.882 Fahrradunfälle mit Personenschaden war ein zweiter Verkehrsteilnehmer beteiligt. In 70,7 Prozent der Fälle war dies eine Autofahrerin oder ein Autofahrer (44.424 Unfälle).
Fahrradfahrerinnen und -fahrer, die in einen Unfall mit Personenschaden verwickelt waren, trugen insgesamt an rund der Hälfte der Unfälle die Schuld (50,7 Prozent). Je nach Unfallgegner zeigen sich allerdings Unterschiede: Bei Unfällen mit Fußgängerinnen und Fußgängern wurde der Person auf dem Fahrrad häufiger (57 Prozent) die Hauptschuld angelastet. Kollisionen mit Krafträdern wurden in der Hälfte (50,2 Prozent) der Fälle von den Radfahrerinnen und -fahrern verschuldet. Waren Autofahrerinnen oder -fahrer beteiligt, trugen die Radfahrenden nur in 24,7 Prozent der Fälle die Hauptschuld. Bei Fahrradunfällen mit Güterkraftfahrzeugen lag der Anteil noch darunter: Nur zu 20,9 Prozent wurde die Hauptschuld bei der Radlerin oder dem Radler gesehen.