Von den Nationalsozialisten als undeutsch beschlagnahmt, sind sie heute Stars des Kunstmarkts: Werke von Kirchner, Lehmbruck, Jawlensky oder Münter sind ab September in der Mannheimer Kunsthalle zu sehen.
Die Kunsthalle Mannheim zeigt ab September eine große Expressionismus-Ausstellung. Dabei geht es auch um die eigene Museumsgeschichte, weil die Nationalsozialisten expressionistische Werke als “entartet” diffamierten, aus der Sammlung entfernten und beschlagnahmten. “Die Kunsthalle Mannheim gehörte zu den ersten Museen, die expressionistische Werke sammelten”, so die Ausstellungsmacher.
Vom 26. September bis zum 11. Januar werden 50 Gemälde, 30 Skulpturen und 100 Grafiken ausgestellt. Vertreten sind Künstlerinnen und Künstler wie Ernst Ludwig Kirchner, Max Pechstein, Emil Nolde, Gabriele Münter und Wilhelm Lehmbruck.
Die Werke stammen aus den verbliebenen Expressionismus-Beständen der Kunsthalle und aus Privatsammlungen. Ein Schwerpunkt der grafischen Ausstellung sei es, den Blick der Expressionisten auf das Fremde und Exotische kritisch zu hinterfragen.
Als expressionistisch bezeichnet die Kunstgeschichte eine breite Vielfalt von Stilen, Techniken und Künstlern. Um 1900 entstanden geht es um den radikalen Ausdruck von Gefühlen und persönlichen Eindrücken.