Teamgeist“ heißt das Zauberwort. Als Team lassen sich schwierige Aufgaben bekanntlich leichter schultern und die geteilte Freude über das Gelingen ist dann umso größer. Im Team hat jeder seinen Platz. Jeder hat seine Aufgabe und ist darin für die anderen Teammitglieder von unschätzbarem Wert. Es gibt ein Zusammenspiel. Ein kaum wahrnehmbarer Taktschlag bestimmt die Arbeit. Man vertraut sich. Jeder weiß, warum es sich lohnt, sich an seiner Stelle einzusetzen. Eine gemeinsame Aufgabe ist zu bewältigen. Gemeinsam sind sie stark.
Rudern als Mannschaftssport ist hier ein schönes Beispiel dafür, wie ein Team funktioniert. Alle sitzen gemeinsam in einem Boot und geben ihr Bestes: Als Mannschaft wollen sie als erste die Ziellinie passieren. Es herrscht eine klare Kommandostruktur, die Kraft wird dosiert eingebracht. Die Strategie ist abgestimmt. Das Ziel ist klar.
Damit aus einem Team ein gutes Team wird
Doch ein Team kann sich leider auch gegenseitig behindern. Nämlich dann, wenn Aufgaben und Ziele eben nicht klar abgesprochen sind und jeder nur das tut, von dem er meint, dass es gerade das Beste sei. Rollen und Regeln sind nicht geklärt, die Kommunikation ist nicht gewährleistet.
Nicht selten haben die einzelnen Team-Mitglieder ein feines Gespür dafür, ob sie als Team harmonieren und ihre Performance gut ist oder eben nicht. Im hauptamtlichen Kollegenkreis oder im ehrenamtlichen Miteinander stellt sich oftmals die Frage: Können wir als Team nicht besser werden? Oder: Wie wird man ein gutes Team?
Um das auszuloten, bedarf es dann des Freiraums, um einmal innezuhalten, sich gleichsam über die Schulter zu schauen und sich zu fragen: Wie arbeiten wir zusammen? Was macht uns eigentlich aus? Welche gemeinsame Aufgabe verbindet uns? – „Teambuilding“ ist zunächst der erste Schritt und später immer wieder „Teampflege“.
Es lohnt, sich darin von außen begleiten zu lassen. Gemeindeberatung kann bei der Teamentwicklung helfen. Dafür werden eigens Lernräume geschaffen, und das Team wird zur Reflexion eingeladen.
Denn es bedarf einer guten Balance, um die drei Herausforderungen, vor die ein Team sich gestellt sieht, unter einen Hut zu bringen, damit es gut funktioniert:
• Zum einen hat jedes Team eine bestimmte Aufgabe zu erfüllen. Nur um des gemeinsamen Zieles willen haben die Team-Mitglieder sich zusammengefunden.
• Zum anderen sollen sich die Einzelnen im Team wohlfühlen. So gilt es die Bedürfnisse der einzelnen Team-Mitglieder zu erkunden und in einem gewissen Umfang zu befriedigen.
• Und nicht zuletzt soll das Team als Team bestehen bleiben. Dazu entwickelt jedes Team eigens Regeln, Rollen und Strukturen, um möglichst gut zusammenzuarbeiten.
Alle drei Bereiche haben beim Teambuilding ihr Recht. Sie müssen zur Sprache kommen und weiterentwickelt werden.
Gemeinsame Erlebnisse und teamstärkende Unternehmungen können dabei ein Lernfeld bieten, sich aufeinander zu verlassen und gemeinsam ein Abenteuer zu bewältigen. Die Reflexion im Nachgang ist hier das Wichtige: Was hat dazu beigetragen, dass unser Unternehmen gelungen ist? Oder was hat uns behindert, das Ziel zu erreichen? Gleichsam spielerisch wird das gemeinsame Arbeiten unter die Lupe genommen. Was hat uns vorangebracht? Was hat uns zurückgeworfen?
Teamentwicklung will dies ermöglichen, nicht nur als Team sich zu verstehen, sondern eben auch als Team zu lernen und neue Erfahrungen zu machen.
Zwei Beispiele seien hier genannt:
1. Ein hauptamtliches Team erfährt einen Leitungswechsel. Neue Möglichkeiten kündigen sich für das Team an. Ein „Teamtag“ vergönnt den Teammitgliedern, Rückschau zu halten und sich zu fragen:
Was waren in unserem Team besonders gute Momente? Was hat uns zusammengeschweißt? Was hat uns in Zerreißproben geführt? Welche Herausforderungen und Entwicklungspotenziale sehen wir im Team? Was wollen wir weiterentwickeln?
2. Eine neue pfarramtliche Verbindung ermutigt drei Pfarrkollegen, fortan enger zusammenzuarbeiten. Sie wollen sich als Team verstehen.
Fragen: Was sind unsere gemeinsamen Ziele? Welche Aufgaben stellen sich uns? Wie wollen wir die Zusammenarbeit gestalten und Kooperationsmöglichkeiten entdecken und ausbauen? Wie wollen wir uns abstimmen und welche Kommunikation brauchen wir untereinander? Wie wollen wir uns als Pfarrteam nach außen hin darstellen?
All das sind Fragen, die der Einzelne bisher nicht stellen musste. Doch nun sind diese Fragen für alle Beteiligten drängend und bedeutsam. Teamentwicklung macht wo auch immer den Teilnehmenden Mut, an sich zu wachsen und zu erleben, gemeinsam sind wir stark. Als Team haben sie Möglichkeiten, die sie als Einzelne nicht gehabt hätten.