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Hortensien für den Theaterherzog

Schauspieler und Bühnenpersonal des Staatstheaters Meiningen haben am Mittwoch anlässlich des 199. Geburtstags des Herzogs von Sachsen-Meiningen, Georg II. (1826-1914) eine Schale mit Hortensien an dessen Grab niedergelegt. Zugleich bildete das traditionelle Gedenken den Auftakt in das Jubiläumsjahr zur Feier des auch als Theaterherzog bekannten Landesherrn.

Intendant Jens Neundorff von Enzberg dankte dem Herzog „für dieses wunderbare Theater mit all seinen Möglichkeiten“. Er sei sehr stolz, an diesem Haus arbeiten zu dürfen. Neben Grußbotschaft und Blumengabe verlasen die Gratulanten ein Gedicht aus der Festschrift anlässlich des 100. Geburtstags des Herzogs.

Herzog Georg II. ist laut einer Theatersprecherin „gewissermaßen der Bühnenheilige des Hauses.“ Er wirkte als Regisseur, Dramaturg und Ausstattungsleiter am Meininger Hoftheater im letzten Drittel des 19. Jahrhunderts. Unter seiner künstlerischen Leitung entstanden Inszenierungen, welche die Entwicklung der europäischen Theaterkunst nachhaltig beeinflussten. Damit gehörte Georg II. auch zu den geistig herausragendsten Vertretern des Hochadels im zweiten deutschen Kaiserreich.

Die jährlichen Ehrungen finden auf dem städtischen Friedhof statt. Wie die Theatersprecherin erklärte, sei die Beisetzung seiner dritten Frau Ellen Franz in der herzoglichen Gruft verwehrt worden. Die Verbindung mit der bürgerlichen Schauspielerin und späteren Helene Freifrau von Heldburg (1839 -1923) sei als nicht standesgemäß betrachtet worden. So fanden beide ihre letzte Ruhe inmitten ihrer Landeskinder auf dem städtischen Friedhof.