Wie funktionieren Stereotype? Erstmals in Deutschland präsentiert der Holocaust-Überlebende Arthur Langerman seine Sammlung antisemitischer Bilder. Es geht um die Wirkung von Propaganda – auch heutzutage.
Bilder, die zum Hass gegen Juden aufrufen: Eine neue Ausstellung zeigt die Entwicklung von antisemitischen Stereotypen über die Jahrhunderte. Unter dem Titel “#FakeImages – Gefahren von Stereotypen erkennen” öffnet die Schau in der Technischen Universität (TU) Berlin an diesem Montag. Die antisemitischen Bilder, Postkarten, Zeitungsausschnitte und Kinderbuchillustrationen aus der Sammlung des Holocaustüberlebenden Arthur Langerman werden erstmals in Deutschland präsentiert. Die Wanderausstellung des belgischen Museum Kazerne Dossin war bereits in der Europäischen Kommission in Brüssel und bei den Vereinten Nationen in New York zu sehen.
Antisemitismus verbreite sich besonders seit dem 7. Oktober 2023 immer mehr, sagte Langerman der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). Seit dem Angriff der radikalislamischen Hamas auf Israel herrscht dort und im Gazastreifen Krieg. Judenhass sei wieder salonfähig geworden, warnte der 82-Jährige. “Man schämt sich nicht mehr, ‘Du Saujude’ zu sagen.”
Langerman wurde 1942 geboren und kam nach der Deportation seiner Eltern in ein Waisenhaus. Seine Sammlung von rund 10.000 Objekten zu antisemitischer Propaganda übergab er der TU im Jahr 2019.