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Hohe Hürden für ausländische Hebammen in Baden-Württemberg

Eine wachsende Zahl von Hebammen mit einem ausländischen Berufsabschluss will in Baden-Württemberg arbeiten, stößt dabei aber auf erhebliche Hindernisse. Im Jahr 2024 erreichte die Zahl der Anträge auf Anerkennung mit 120 einen Höchststand, wie das Sozialministerium in einer am Dienstag veröffentlichten Antwort auf eine Anfrage der SPD-Landtagsfraktion mitteilte. Für 95 von ihnen, also fast 80 Prozent, forderten die Behörden eine zusätzliche Qualifizierung.

Das zentrale Problem dabei ist laut Ministerium, dass es in ganz Baden-Württemberg keine Einrichtung gibt, die diese Kurse anbietet. Weder Hochschulen noch andere Institutionen führen die notwendigen Anpassungslehrgänge oder Kenntnisprüfungen durch. Hebammen, die ihre Qualifikation anerkennen lassen wollen, müssen daher auf Angebote in anderen Bundesländern ausweichen.

Als Hauptgrund für das fehlende Angebot nennt das Ministerium finanzielle Hürden. Die Einrichtung solcher Kurse sei teuer und eine Förderung durch die Bundesagentur für Arbeit oft nicht ausreichend. Das Sozialministerium führt nach eigenen Angaben Gespräche mit der Dualen Hochschule Baden-Württemberg (DHBW), um eine Lösung zu finden. Die Verantwortung für eine auskömmliche Finanzierung sieht die Landesregierung jedoch beim Bund. (2302/16.09.2025)