Borgentreich/Paderborn – Eine ökumenische Delegation hat sich bei einem Besuch der Zentralen Unterbringungs-Einrichtung für Flüchtlinge in Borgentreich (Kirchenkreis Paderborn) für den Ausbau diakonischer und kirchlicher Angebote ausgesprochen. Um die Lebensqualität in der Flüchtlingseinrichtung weiter zu verbessern, sprach sich der Vorstand der Diakonie Paderborn-Höxter, Ingbert Koppermann, für die Gewinnung weiterer Ehrenamtlicher aus der Region Warburg aus, wie der Kirchenkreis Paderborn mitteilte. Die Paderborner Superintendentin Anke Schröder und die Vertreter des landeskirchlichen Amtes für Mission, Ökumene und kirchliche Weltverantwortung erklärten, die Anliegen an die westfälische Landeskirche weiterzugeben. Die Vertreter des Dekanats Höxter wollten das Erzbistum Paderborn informieren.
Die Unterbringungs-Einrichtung wurde im Oktober 2014 in einer ehemaligen Kaserne in Borgentreich eröffnet. Sie gehört der koptisch-orthodoxen Kirche in Deutschland. Verwaltet wird die Einrichtung von der Bezirksregierung Arnsberg, betreut wird sie von Mitarbeitern der Malteser-Werke. Seit Anfang Juli hat eine pädagogische Mitarbeiterin der Diakonie Paderborn-Höxter in der Einrichtung einen Arbeitsplatz für die Verfahrensberatung der Flüchtlinge. Mitte August soll eine weitere Mitarbeiterin der Diakonie für den Bereich Beschwerdemanagement hinzukommen.
Der koptische Bischof Anba Damian sieht weiteren Handlungsbedarf für die psychosoziale Begleitung der oftmals traumatisierten Flüchtlinge. „Ich wünsche mir Gesprächspartner für die Menschen in Not“, erklärte er. In der Kirche, die in einem ehemaligen Kesselhaus entsteht, sollen neben koptisch-orthodoxen auch evangelische und katholische Gottesdienste gefeiert werden können. Etwa zehn Prozent der Flüchtlinge in Borgentreich seien Christen. Für Muslime gibt es eine Moschee.
In der Unterbringungs-Einrichtung mit offiziell 500 Plätzen leben derzeit den Angaben nach 600 Flüchtlinge. Die Flüchtlinge, die unter anderem aus Syrien, Irak, Afghanistan, Indien, Albanien und Georgien kommen, bleiben in der Regel zwei bis vier Wochen in Borgentreich. Dann werden sie in Unterkünfte in den Kommunen gebracht. epd
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Hoffnung auf mehr Helfer
Ökumenische Delegation besucht Flüchtlingseinrichtung in Borgentreich. Kirchenvertreter wollen für weitere ehrenamtliche Helferinnen und Helfer werben
