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Hochbahn: Zettel-Aktion gegen Einsamkeit

Die Hamburger Hochbahn startet am Sonnabend in der Passage der Städtepartnerschaften von 10 bis 18 Uhr die Aktion „Station der Worte“ gegen Einsamkeit. Alle Hamburgerinnen und Hamburger und Gäste der Stadt könnten zwischen der U3-Station Rathaus und der U1-Station Jungfernstieg ihre Gedanken, Sorgen, Wünsche und Hoffnungen anonym auf Post-It’s schreiben und dort an die Wände kleben, wie die Hochbahn am Freitag mitteilte. Die Zettel würden bis Sonntagabend (29. Dezember) an den Wänden bleiben.

„Einsamkeit ist oft unsichtbar, aber sie betrifft viele Menschen, gerade in Zeiten der Besinnlichkeit“, sagte Alica Schellhorn, Psychologin und Mit-Initiatorin der Aktion. Das Projekt gebe Menschen die Möglichkeit, ihre Gedanken sichtbar zu machen und soll damit zeigen, dass niemand mit seinen Gefühlen allein sei.

Die Idee der Aktion stamme aus New York. Der Künstler Matthew Chavez stellte ein Schild mit der Aufschrift „U-Bahn-Therapie“ auf, legte Zettel und Stifte bereit, hieß es. In kurzer Zeit klebten rund 3.000 bunte Zettel an den Wänden der Haltestelle Union Square. Die Hamburger Hochbahn habe die Aktion gemeinsam mit einem Team aus drei Psychologinnen erstmalig nach Deutschland geholt.

Die U-Bahn sei ein Ort der Begegnung, an dem Menschen jedoch selten innehalten, hieß es. „Wir bieten hier einen Raum, Gedanken festzuhalten und auszutauschen, und wollen so ein Zeichen gegen die Vereinsamung in unserer Gesellschaft setzen“, sagte Ben Lilie, Projektleiter der Hochbahn.