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Historisches Museum präsentiert erste Kinderausstellung

In die Vergangenheit eintauchen: Das Deutsche Historische Museum zeigt seine erste Kinderausstellung “Rein ins Gemälde!”. An der Gestaltung war auch ein Kinder-Beirat beteiligt. Eröffnung ist am Wochenende.

Ein Lanzenspiel selbst ausprobieren, der Schalmei lauschen, Pelz, Samt und Taft befühlen: Mit “Rein ins Gemälde! Eine Zeitreise für Kinder” zeigt das Deutsche Historische Museum (DHM) seine erste Kinderausstellung. Präsentiert werden auf rund 400 Quadratmetern zahlreiche historische Objekte wie eine Ritterrüstung oder ein Schachbrett, Mitmachstationen und Videoinstallationen. Thema ist die Zeit nach dem Mittelalter. Die Schau über die frühneuzeitliche Gesellschaft wird am Wochenende eröffnet. Sie ist für Kinder im Grundschulalter und ihre Familien geeignet.

“Mit unserer ersten Kinderausstellung erproben wir am DHM Vermittlungsformate, mit denen wir als historisches Museum auch einem ganz jungen Publikum gerecht werden”, sagte Stiftungspräsident Raphael Gross am Donnerstag in Berlin. Die Erfahrungen sollten in die neue Ständige Ausstellung einfließen, die einen großen Kinder- und Familienbereich enthalten werde.

Im Zentrum steht das erste Gemälde “Januar, Februar, März”, eines von vier Augsburger Monatsbildern aus der 2. Hälfte des 16. Jahrhunderts. Es zeige das neue Lebensgefühl nach dem Mittelalter und wurde “für die Ausstellung frisch restauriert und neu gerahmt”, sagte Kuratorin Petra Larass. Man sieht etwa ein Turnier, Musiker mit ihren Instrumenten, Händler, im Hintergrund eine schöne Landschaft. Es ist die Grundlage für die Ausstellung – “wie auf einem großformatigen Wimmelbild können Kinder Details entdecken, denen sie dann ganz konkret durch historische Objekte in der Ausstellung wiederbegegnen”.

Zudem gibt es einen Werkstattteil, in dem die Kinder die Restauration von Gemälden und Objekten nachvollziehen und selbst tätig werden können.

Die Chronologie der Geschichte, die für Erwachsene oftmals “das Geländer ist”, sei für Kinder weit weg, erklärte Gross. Mit der Ausstellung werde versucht, das Geschichtsinteresse, das grundsätzlich da sei, über konkrete Objekte einer Zeit zu festigen. Die Kinder sollten “sehen, erkennen und sich wundern”.

Für das neue Ausstellungsformat arbeitete das Deutsche Historische Museum erstmals mit einem Kinder-Beirat zusammen: Dessen Mitglieder im Alter von acht bis zwölf Jahren, Schülerinnen und Schüler einer Grundschule in Lichtenberg, waren als Ideengeber und Berater in allen Planungs- und Gestaltungsphasen eingebunden.