Die Hilfsorganisation „Help – Hilfe zur Selbsthilfe“ hat vor Mittelkürzungen bei humanitärer Hilfe und Entwicklungszusammenarbeit im Bundeshaushalt 2025 gewarnt. Stattdessen sollten sich die über eine Regierungskoalition verhandelnden Parteien für einen Bürokratieabbau bei der Vergabe von Mitteln einsetzen, forderte Help-Generalsekretär Thorsten Klose-Zuber am Montag in Bonn. Angesichts der Weltlage sei es für Deutschland wichtiger denn je, „ein glaubwürdiger und verlässlicher Partner“ für humanitäre und entwicklungspolitische Akteure zu bleiben. Die Felder müssten gestärkt werden und dürften „nicht zum Spielball politischer Debatten verkommen“, betonte Klose-Zuber.
Help forderte von den potenziellen Koalitionsparteien CDU/CSU und SPD, den international vereinbarten Anteil von 0,7 Prozent des Bruttonationaleinkommens für Entwicklungsleistungen bereitzustellen. Für humanitäre Hilfe sollte ein jährlicher Festbetrag von mindestens zwei Milliarden Euro zur Verfügung gestellt werden. Die Mittel müssten flexibel und über mehrere Jahre einsetzbar sein.
Das in über 20 Ländern aktive Hilfswerk verlangte unter anderem, lokale Akteure „als gleichwertige Partner“ anzuerkennen, beim Schutz humanitärer Helfer und des Zugangs zu Hilfsbedürftigen eine führende Rolle einzunehmen und Nothilfe eng mit langfristigen Entwicklungszielen und Friedensbemühungen zu verknüpfen. Humanitäre Hilfe dürfe nicht an außenpolitische Bedingungen geknüpft werden.