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Hilfskürzungen treffen Rohingya-Kinder

Kinder in Rohingya-Flüchtlingslagern in Bangladesch dürfen keine Schulen außerhalb der Camps besuchen. Doch die internen Lernzentren spüren die Einsparungen internationaler Geber.

Kürzungen bei der humanitären Hilfe durch die USA beeinträchtigen das schulische Angebot für Hunderttausende Kinder in Rohingya-Camps in Bangladesch. Bildungsmöglichkeiten gebe es nur noch an Schulen, die von der Rohingya-Gemeinschaft ohne externe Unterstützung oder offizielle Anerkennung betrieben würden, teilte die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch (Donnerstag) in Bangkok mit. Betroffen seien 437.000 schulpflichtige Kinder.

2024 stellten die USA zur Bewältigung der Rohingya-Flüchtlingskrise laut Human Rights Watch 300 Millionen US-Dollar (257 Millionen Euro) bereit, mehr als die Hälfte des humanitären Bedarfs. Bis Juni 2025 kürzte die US-Regierung den Beitrag auf 12 Millionen US-Dollar. Bis April hatte der humanitäre Bildungssektor in Bangladesch, der auch die Schulen in den Camps der muslimischen Minderheit der Rohingya umfasst, nur etwa 22 Millionen US-Dollar seines Jahresbudgets von 72 Millionen US-Dollar gesichert.

Die von den Rohingya selbst betriebenen Schulen erhalten nach Angaben von Human Rights Watch keine staatliche Unterstützung. Sie nehmen daher Schulgebühren von monatlich 0,50 Dollar für die erste Klasse und bis zu fünf Dollar für die zwölfte Klasse. Für viele Eltern sei auch dies nicht erschwinglich.