Landesforst und Naturschützer wollen gemeinsam die Lebensbedingungen für Wildkatzen in Südthüringen verbessern. So sei bereits im September in einem durch Dürre geschädigten Wald bei Sonneberg ein Teich angelegt worden, erklärte Projektleiter Thomas Mölich vom Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) am Donnerstag in Erfurt. Dieser stabilisiere dort die Populationen der selten gewordenen Raub- und ihrer Beutetiere.
Geplant ist zudem in diesem Bereich 2.250 Bäume und Büsche zu pflanzen. Nach dem Zusammenbruch der Fichtenbestände im Revier Hasenthal werde den auf ausreichend Deckung angewiesenen Wildkatzen damit weiter die Jagd in diesem Gebiet ermöglicht. Die Art benötige naturnahe, störungs- und gefährdungsarme Lebensräume, sagte Mölich.
Die Arbeiten sind den Angaben zufolge Teil des zunächst auf sechs Jahre angelegten Projekts „Wildkatzenwälder von morgen“. Darin gestalte der Verband deutschlandweit Lebensräume für diese Spezies und suche nach neuen Vorkommen der Europäischen Wildkatze (Felis silvestris).
Bereits seit 2004 baue der BUND mit seinem „Rettungsnetz Wildkatze“ Korridore aus Baum- und Gehölzstreifen in der Landschaft. In deren Schutz könnten die Raubtiere neue, für sie geeignete Lebensräume erreichen.
Die europäische Wildkatze wanderte nach der letzten Eiszeit in Europa ein. Allerdings wurde sie von Jägern als Beutekonkurrent lange Zeit verfolgt und in vielen Teilen Deutschlands ausgerottet. Inzwischen ist die Wildkatze unter strengen Schutz gestellt. Die Tiere besiedeln vor allem große, zusammenhängende Waldgebiete.