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Hilfe für Tiere im Sommer: Manchmal reicht schon ein Mini-Teich

Langanhaltende Hitze und Trockenheit im Sommer machen nicht nur den Menschen zu schaffen – auch die Tiere um uns herum leiden. Aber es gibt jede Menge Möglichkeiten, den Haus-, Wild- und Stalltieren durch die heiße Jahreszeit zu helfen. Der Evangelische Pressedienst (epd) gibt einen Überblick:

TIERE IM GARTEN: Amphibien leiden besonders unter Trockenheit. Ihnen kann im Garten manchmal schon ein Mini-Teich helfen, wie Kathrin Kaltwaßer vom Naturschutzbund Nabu Hessen erläutert. Eidechsen und Schlangen brauchen nach ihren Worten kühle Rückzugsräume wie Reisig- oder Totholzstapel. Igeln, Vögeln und Insekten helfen kleine Tränkschalen. Wichtig: Auf die Hygiene achten. Am besten zwei Schalen verwenden und eine immer durchtrocknen lassen, rät Kaltwaßer. Ein flacher Stein in der Mitte verhindert, dass Insekten und Jungvögel ertrinken.

WILDTIERE: „Nach mehreren Wochen ohne Regen wird der Waldboden krustig und reißt auf, das Gras hat weniger Saft und auch der Morgentau ist nicht mehr ausgeprägt“, erklärt Markus Stifter vom Landesjagdverband Hessen. „Wasser ins Revier“ heißt deshalb eine Aktion der Jäger in heißen Jahren: Mit Treckern bringen sie in großen Kanistern Tausende Liter Zisternen-Wasser in den Wald. „Man sieht, wie schnell dann das Leben zurückkehrt. “Die Wildtiere kriegen schnell mit, wenn irgendwo Wasser ist”, sagt Stifter. Rotwild und Wildschweine legen sich in die Suhlen, die Schlammkruste hilft bei der Insekten- und Zeckenabwehr.

Für Rebhühner und andere Tiere im Feld stellen die Jäger Tonschalen mit Wasser auf. Davon, dass Bürger das selbst in die Hand nehmen, rät Stifter ab: Schnell können sich Keimquellen in den Schalen entwickeln.

HAUSTIERE: Generell gilt: Das Haustier gut beobachten und es nicht der Sonnenstrahlung aussetzen, sofern es sich nicht freiwillig in die Sonne legt, sagt Corinna Madjitov von der Tierschutzorganisation „Vier Pfoten“. Für Hunde gibt es Kühlmatten zu kaufen, manche legen sich auch in einen kleinen Pool. Spaziergänge am besten morgens oder abends. Ob ein Tier geschoren werden sollte, kann man mit dem Tierarzt besprechen.

STALLTIERE: Viele Bauern lassen ihre Tiere im Sommer nachts auf die Weide, wenn die Temperaturen angenehmer sind, wie Michelle Mantey vom Hessischen Bauernverband berichtet. In einigen Betrieben können die Tiere selbst entscheiden, ob sie sich im Stall oder auf der Weide aufhalten. Im Stall sorgen viele Tierhalter mit Ventilatoren und Duschen für Kühlung. Im geschlossenen Schweinestall gibt es außerdem die Möglichkeit, die einströmende Luft extra zu kühlen. Essenziell ist natürlich die ausreichende Versorgung mit Tränkwasser. Manche Tierarten vertragen Hitze besser als andere, Rinder etwa bekommen schnell Hitzestress.