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HH: Gewerkschaft fordert mehr Jobs für Menschen mit Behinderungen

Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) in Hamburg fordert eine deutlich stärkere Teilhabe von Menschen mit Behinderungen in Ausbildung und Beschäftigung. „Viele Barrieren verhindern, dass sie eine Ausbildung absolvieren oder eine Beschäftigung am allgemeinen Arbeitsmarkt aufnehmen können“, sagte Tanja Chawla, Vorsitzende des DGB Hamburg anlässlich des heutigen europäischen Protesttages zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderung. Sie fordert Unternehmen dazu auf, ihre gesetzliche Verpflichtung zur Beschäftigung schwerbehinderter Menschen „endlich ernst zu nehmen“, wie der DGB am Montag mitteilte. Betroffene seien häufiger und länger arbeitslos, obwohl sie im Schnitt gut qualifiziert seien.

„Inklusion darf nicht an vermeintlichen Hürden scheitern – weder an baulichen, noch an mentalen“, sagte Chawla. Nicht zuletzt würden Arbeitgeber etwa durch Lohnkostenzuschüsse, die Finanzierung barrierefreier Arbeitsplätze oder die fachliche Begleitung unterstützt.

Laut Statistiken aus dem Jahr 2023 liegt der Anteil schwerbehinderter Beschäftigter in Hamburg bei 4,3 Prozent und entspricht damit nicht der gesetzlichen Quote von fünf Prozent. Allerdings würden private Arbeitgeber lediglich 3,7 Prozent erreichen, während der Anteil im öffentlichen Dienst bei 6,6 Prozent liege, teilte der DGB mit. Besonders alarmierend sei, dass von den 5.581 Unternehmen mit mehr als 20 Mitarbeitenden im Jahr 2023 insgesamt 71,9 Prozent die Beschäftigungspflicht „nur teilweise oder gar nicht“ erfüllten, hieß es.