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Hessische Kirchen: Gott stellt sich auf die Seite der Leidenden

Die leitenden Geistlichen der beiden evangelischen Landeskirchen haben am Mittwoch auch die tröstende Bedeutung von Karfreitag deutlich gemacht. Die Bischöfin der Evangelischen Kirche von Kurhessen Waldeck (EKKW), Beate Hofmann, blickt in ihrer Botschaft zu Karfreitag auf die Menschen, die von Krieg und Gewalt betroffen sind. „Raketen auf Menschen, die im ukrainischen Sumy auf dem Weg in den Gottesdienst waren, Bomben auf die letzte funktionierende Klinik in Gaza, israelische Geiseln der Hamas, die noch immer in Tunneln und Kellern gefangen sind: All das schreit zum Himmel“, sagte die Bischöfin laut Mitteilung in Kassel. Gott stelle sich an diesem Tag selbst an die Seite der Leidenden und mahne zum Einsatz für Frieden und Versöhnung.

Die Kirchenpräsidentin der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau, Christiane Tietz, erklärte, die qualvolle Hinrichtung von Jesus am Kreuz sei nicht als Niederlage zu verstehen: „Jesu Tod ist eine Befreiung von der Macht des Todes.“ Sein Gang zum Kreuz, zeige Christinnen und Christen, dass er „der wahre König“ sei. Karfreitag mache auch deutlich, dass Gott den Menschen auch im Leiden nah bleibe, dies könne als „Trost in eigenen Erfahrungen von Schmerz und Verlust dienen“.

Bischöfin Hofmann predigt am Karfreitag, 18. April, um 10 Uhr in der Martinskirche in Kassel. Im Anschluss an den Gottesdienst ist die Predigt den Angaben zufolge auf der Homepage der EKKW zu lesen. Kirchenpräsidentin Tietz wird am Karfreitag ebenfalls um 10 Uhr in der Frankfurter Katharinenkirche einen Gottesdienst halten.

Karfreitag erinnert an den Tag der Kreuzigung Jesu Christi auf dem Hügel Golgatha vor den Toren Jerusalems. Der Tag markiert den Höhepunkt der Passionszeit, in der Christinnen und Christen der Passion Christi, seines Leidens und Sterbens gedenken. Das Wort leitet sich vom althochdeutschen Wort „kara“ (Klage, Trauer) ab.