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Hessen schenkt Berliner Münzkabinett Fälscherwerkzeuge

Das Land Hessen hat dem Berliner Münzkabinett historische Fälscherwerkzeuge des Numismatikers und Münzfälschers Carl Wilhelm Becker (1772-1830) geschenkt. Bei einem Festakt in Anwesenheit des hessischen Kulturministers Timon Gremmels (SPD) wurden am Donnerstag die 592 Objekte aus den Beständen des Römerkastell Saalburg in das Eigentum der Stiftung Preußischer Kulturbesitz (SPK) übergeben. Ein Teil der Werkzeuge ist bereits in der bis 21. September laufenden Sonderausstellung „Lange Finger – Falsche Münzen. Die dunkle Seite der Numismatik“ im Berliner Bode-Museum zu sehen.

Der vor 195 Jahren in Bad Homburg (Hessen) gestorbene Carl Wilhelm Becker ist der bekannteste deutsche Fälscher antiker Münzen aus der Zeit des Klassizismus. Seine Fälschungen „stellen uns vor die Herausforderung, die Integrität von Sammlungen zu wahren und gleichzeitig die Fälschungen als Teil der Geschichte anzuerkennen“, erklärte Hessens Kulturminister.

Gremmels und der Präsident der Stiftung Preußischer Kulturbesitz, Hermann Parzinger, betonten dabei die Wichtigkeit der Zusammenarbeit und des Austauschs von Wissen über Ländergrenzen hinaus. Kulturgüter seien nicht nur materielle Objekte, sondern vereinten Geschichte und Identität in sich. Die Sammlung Beckers wurde bereits 1911 auf Befehl Kaiser Wilhelms II. als Dauerleihgabe dem Berliner Münzkabinett überlassen.

Der Münzfälscher war mit vielen prominenten Sammlern seiner Zeit bekannt. Seine Fälschungen seien bis heute gefährlich, immer wieder tauchten sie unerkannt in Auktionen auf, hieß es. Becker benutzte demnach dieselbe Prägetechnik wie in der Antike.