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Helfer schlagen Alarm wegen internationaler Kürzungen

Weltweit werden Gelder für humanitäre Hilfen zurückgefahren. Dabei steigt der Bedarf durch Kriege und Krisen stetig an, warnt das Bündnis “Aktion Deutschland Hilft”. Viele Projekte seien gefährdet.

Zahlreiche Hilfsorganisationen warnen wegen der Kürzung internationaler Mittel vor drastischen Einschnitten bei humanitären Projekten weltweit. Insbesondere die Abwicklung der US-Entwicklungsbehörde USAID durch die Trump-Regierung Ende Februar habe international zu massiven Finanzierungsproblemen geführt, teilte das Bündnis “Aktion Deutschland Hilft” am Donnerstag in Bonn mit. “Und das in einer Zeit, in der die humanitäre Not weiter steigt. So sind 2025 schätzungsweise 305 Millionen Menschen weltweit auf humanitäre Hilfe angewiesen. Die Vereinten Nationen gehen davon aus, dass davon in diesem Jahr nur 190 Millionen Menschen auch Hilfe erhalten.”

Aktuelle politische Entscheidungen, internationale Fördermittel weiter zu kürzen, ließen befürchten, dass die Zahl der erreichten Menschen wohl eher noch niedriger ausfallen werde. “Wir können den Wegfall staatlicher Gelder für humanitäre Hilfsprojekte nicht durch private Spenden auffangen”, erläuterte Maria Rüther, Hauptgeschäftsführerin von “Aktion Deutschland Hilft”. Damit stehe man vor der Frage, welche Hilfsprojekte noch weiter umgesetzt und welche beendet werden müssten, weil die Gelder nicht ausreichten.

So seien etwa im Südsudan etwa 7,7 Millionen Menschen von Ernährungsunsicherheit betroffen. Dort müsse nun ein Projekt der Organisation Help zur Versorgung von rund 70.000 unterernährten Kindern vorzeitig beendet werden, weil die Unterstützung durch USAID entfallen sei. “Für die Betroffenen in den Distrikten und unsere Mitarbeitenden ist das eine Katastrophe”, erklärte Help-Programm-Manager Henning Kronenberger.

Weitere Mitgliedsorganisationen aus dem Bündnis “Aktion Deutschland Hilft” wie Care und die Johanniter schlagen Alarm. “Der Wegfall von Hilfsgeldern bedeutet ganz konkret, dass Menschen sterben”, erklärte Cephas Munjeri, Johanniter-Länderbüroleiter im Südsudan.

Das Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen (WFP) rechnet 2025 den Angaben zufolge mit einem Rückgang seiner Mittel um 40 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Dadurch drohten bis zu 58 Millionen Menschen – darunter Frauen und Kinder – lebenswichtige Nahrungsmittelhilfe zu verlieren. Die Kürzungen gefährdeten nicht nur die Ernährung, sondern auch die medizinische Versorgung von Müttern, etwa im Jemen, Haiti und dem Südsudan.

In der “Aktion Deutschland Hilft” sind mehr als 20 Hilfsorganisationen zusammengeschlossen.