Eine Katastrophe folgt auf die nächste: 100 Tage nach den Erdbeben in Myanmar sind die Betroffenen nun den Monsun-Unwettern ausgeliefert – ohne Schutz. Nicht die einzige Krise in dem asiatischen Staat.
Knapp 100 Tage nach den schweren Erdbeben sind nach Helferangaben weiterhin tausende Menschen in Myanmar auf Unterstützung angewiesen. Die nun beginnende Monsunzeit verschärfe die Situation für die Betroffenen nochmals dramatisch, teilte das Hilfsbündnis Aktion Deutschland hilft am Donnerstag in Bonn mit. Weiterhin lebten viele Menschen in Notunterkünften. Diese seien durch die zu erwartenden Überschwemmungen durch die Tropenstürme in Südostasien in akuter Gefahr.
Seit dem Erdbeben im März seien die im Hilfsbündnis zusammengeschlossenen Organisationen, darunter Malteser, Johanniter und World Vision, mit Einsatzteams vor Ort, hieß es. Dadurch hätten etwa 30.000 Familien mit Unterkünften versorgt werden können. “Aber ohne fortgesetzte Unterstützung könnten viele Familien die Verluste ihrer Lebensgrundlagen nicht ausgleichen und würden lange in einer Armutsspirale stecken bleiben”, warnt World Vision-Länderdirektor Kyi Minn.
Durch das Erdbeben mit der Stärke 7,7 auf der Richterskala am 28. März kamen über 3.300 Menschen ums Leben. Es war damit das schwerste Erdbeben in Myanmar seit 1930. Zusätzlich tobt in dem südostasiatischen Staat seit Februar mit unverminderter Brutalität ein Bürgerkrieg zwischen der Militärjunta und verschiedenen örtlichen Rebellengruppen.