Zum 100. Geburtstag von Bernhard Heisig (1925-2011) zeigt das Brandenburgische Landesmuseum für moderne Kunst in Cottbus eine Ausstellung mit Zeichnungen des Künstlers. Unter dem Titel „Von Krieg, Alltäglichkeiten und anderen Miseren“ werde eine Auswahl bisher selten zu sehender Arbeiten präsentiert, in denen sich Heisigs künstlerischer Blick auf den Zweiten Weltkrieg in eindringlicher Weise manifestiere, teilte das Museum am Freitag mit. Die Ausstellung wird am 13. Juli eröffnet und bis zum 31. August gezeigt.
Heisig, der vor allem für seine expressiven Gemälde und monumentalen Geschichtsbilder bekannt sei, offenbare in seinem zeichnerischen Werk eine ebenso intensive wie persönliche Auseinandersetzung mit den Themen Krieg, Erinnerung und Gesellschaft, hieß es. In dichtgedrängten Bildszenen, deformierten Körpern und verzerrten Gesichtern thematisiere er psychische und physische Versehrtheit, Gewalt, Schuld und die fragile Konstruktion von Erinnerung.
Die Ausstellung zeige auch humorvolle und fast karikaturhafte Alltagszeichnungen, hieß es weiter. Außerdem werde eine Anfang der 90er Jahre entstandene Serie fotografischer Portraits des Künstlers gezeigt.
Bernhard Heisig wurde am 31. März 1925 in Breslau geboren. Im Zweiten Weltkrieg leistete er Kriegsdienst in der Waffen-SS, 1947 trat er in die SED ein, die er 1989 wieder verließ. In der DDR gehörte Heisig zu den bedeutendsten zeitgenössischen Malern, er gilt als einer der wichtigsten Repräsentanten der DDR-Kunst. Er starb an 10. Juni 2011 in seinem Wohnort Strodehne in Brandenburg.