Als “Ekel Alfred” im WDR wurde Schauspieler Heinz Schubert berühmt. Allerdings hatte der Sohn eines Berliner Herrenschneiders viele Begabungen – unter anderem als Fotograf.
Heinz Schubert (1925-1999) war ein deutscher Schauspieler, Schauspiellehrer und Fotograf. Seine bekannteste Rolle war die des “Ekel Alfred” Tetzlaff in der WDR-Serie “Ein Herz und eine Seele” (1973-1976).
Schuberts Vater betrieb in Berlin-Charlottenburg eine unter Prominenten bekannte Herrenschneiderei. Mit dem Volkssturm im Teutoburger Wald geriet der 19-Jährige zum Ende des Zweiten Weltkriegs in britische Kriegsgefangenschaft. Später lernte er das Schneiderhandwerk und die Schauspielerei. 1951 holte ihn Bertolt Brecht an sein Berliner Ensemble, bei dem Schubert bis zum Mauerbau 1961 blieb.
In der 1961 produzierten Komödie “Auf der Sonnenseite” mit Manfred Krug spielte Schubert bereits in Ekel-Alfred-Manier den Brigadier Schnepf. Nach seiner Übersiedlung in die BRD 1961 arbeitete er als Theaterschauspieler in München, Hamburg, Stuttgart und West-Berlin.
Ab 1973 machte ihn die Verkörperung des “Ekel Alfred” populär. In der satirischen WDR-Fernsehserie “Ein Herz und eine Seele” von Wolfgang Menge spielte er als Alfred Tetzlaff eine Karikatur des rechtskonservativen Spießbürgers und Familientyrannen. Die Serie sorgte durch ihre Themen und ihr Vokabular für diverse Skandale, war aber zugleich Publikumsmagnet.
Seine Wandlungsfähigkeit zeigte er unter anderem als Hadschi Halef Omar in einer Karl-May-Serie des ZDF (1973-1975) wie auch durch Kino-Hauptrollen in “Der starke Ferdinand” oder “Hitler, ein Film aus Deutschland”, wo er sowohl Adolf Hitler wie auch Heinrich Himmler verkörperte.
Neben der Schauspielerei wirkte Schubert später verstärkt auch als Fotograf. Mit Studien Tausender Schaufenster und Schaufensterpuppen war er 1977 auf der documenta 6 in Kassel vertreten. 1979 veröffentlichte er den Bildband “Theater im Schaufenster”. Unter anderem wurde Schubert mit der Goldenen Kamera und dem Grimme-Preis ausgezeichnet. Er starb am 12. Februar 1999 mit 73 Jahren in Hamburg an einer Lungenentzündung; beigesetzt ist er in Wenningstedt auf Sylt.