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Hauptwerk, nicht Beiwerk

Perthes-Werk lud zu Dankeschön-Tag

KAMEN – Wer sich ehrenamtlich für andere einsetzt, muss auch auf die eigenen Bedürfnisse achten. „Wenn ich selbst nicht mehr kann, kann ich auch anderen nichts mehr geben“, mahnte die ehemalige Bundestagspräsidentin Rita Süßmuth in einem Vortrag vor rund 550 Ehrenamtlichen des evangelischen Perthes-Werks. Das diakonische Werk hatte zum „Dankeschön-Tag“ in die Stadthalle Kamen eingeladen.
„Die Welt kann sich sehr verändern, wenn wir diejenigen nicht alleine lassen, die unserer Hilfe bedürfen“, betonte Süßmuth. Der Zeitgeist sei heute zunehmend auf persönlichen Vorteil ausgerichtet, doch in der aktuellen Flüchtlingskrise habe sich gezeigt, wie stark ehrenamtliches Engagement wirken kann. „Ohne den Einsatz der vielen Ehrenamtlichen wären wir in dem Zustrom der Flüchtlinge untergegangen.“
Darüber hinaus unterstrich Süßmuth die Wechselseitigkeit der Beziehung zwischen dem Menschen, der unterstützt und demjenigen, der Hilfe erfährt. „Es ist ein Geben und Nehmen. Viele Ehrenamtliche sagen, dass sie viel zurückbekommen.“ Eine Altersgrenze gebe es hier nicht, im Gegenteil seien die auf Lebenserfahrung beruhenden frischen Ideen der Älteren oft sehr wertvoll.
Eine entspannte Atmosphäre, in der auch gelacht werden dürfe, nannte Süßmuth als wichtige Voraussetzung für eine gute Zusammenarbeit zwischen Haupt-und Ehrenamtlichen. Die Wertschätzung ehrenamtlicher Leistungen, wie das Perthes-Werk sie zeige, sei elementar: „Ehrenamt ist nicht Beiwerk sondern Hauptwerk!“ UK