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Hauptpreis beim Münchner Dokumentarfilmfest für “Silent Observers”

Ein ungewöhnlicher Tierfilm aus Bulgarien hat den Hauptwettbewerb beim Münchner Dokumentarfilmfest gewonnen. Regisseurin Eliza Petkova setzt Tiere als stumme Beobachter einer Welt in Szene, die langsam verschwindet.

Die bulgarische Filmemacherin Eliza Petkova (41) hat mit “Silent Observers/Stille Beobachter” den Hauptpreis beim Münchner Dokumentarfilmfestival gewonnen. Der Film porträtiert in 95 Minuten ein abgelegenes bulgarisches Bergdorf und das Schwinden traditioneller Lebensweisen aus der Perspektive von sechs Tieren. Der Preis ist mit 10.000 Euro dotiert, gestiftet vom Bayerischen Rundfunk. Die 40. Ausgabe des DOK.fests mit 105 Filmen aus 58 Ländern endete am Sonntag.

“Wir kommen auf ungewöhnliche und kreative Weise Tieren näher, die Menschen anschauen – und auch uns durch die Leinwand anschauen”, hieß es in der Begründung der Jury am Samstagabend. “Jedes kleine Detail des Films erscheint akribisch geplant, einschließlich des kühnen experimentellen und beunruhigenden Soundtracks.” Entstanden sei so “ein musik- und bildgewaltiger Film, der uns selbst mit den Fragen konfrontiert: Welchen Wert haben Tiere eigentlich für uns? Und wie viel Macht haben wir über sie?”

Petkova studierte Philosophie, Modernes Japan und Regie in Düsseldorf und Berlin. “Stille Beobachter” ist ihr neuester Film und war erstmals beim Internationalen Dokumentarfilmfest in Amsterdam im November 2024 zu sehen.