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Gerhart-Hauptmann-Museum wird ausgebaut

Das Gerhart-Hauptmann-Museum in Brandenburg wird für mehr als zehn Millionen Euro zu einem Kultur- und Bildungsforum ausgebaut. Für die Baumaßnahmen an der Villa Lassen in Erkner bei Berlin kämen rund 4,9 Millionen Euro von der Stadt, etwa 4,6 Millionen Euro vom Bund und rund 2,2 Millionen Euro vom brandenburgischen Bauministerium, teilte das Kulturministerium am Freitag in Potsdam mit. Für die Ausstellung stünden rund 1,3 Millionen Euro zur Verfügung, gefördert vom Landeskulturministerium und der Ostdeutschen Sparkassenstiftung.

Der Dramatiker und Schriftsteller Gerhart Hauptmann (1862-1946) gilt den Angaben zufolge als der bedeutendste deutsche Vertreter des Naturalismus. 1912 erhielt er den Literaturnobelpreis. Von 1885 bis 1889 lebte er in der Villa Lassen in Erkner. Dort schrieb er unter anderem die novellistische Studie „Bahnwärter Thiel“ und das Sozial-Drama „Vor Sonnenaufgang“.

Brandenburgs Kulturministerin Manja Schüle (SPD) äußerte sich erfreut, dass die Villa Lassen als Standort saniert werde. Dort sollen künftig das Museum, das Stadtarchiv, Veranstaltungsräume und Räumlichkeiten für einen Café-Betrieb untergebracht werden.

In der DDR wurde zunächst 1957 in Erkner ein Gedenkraum für Gerhart Hauptmann eingerichtet und 30 Jahre später das Museum zu Ehren des Autors eröffnet. Die Sammlung enthält rund 30.000 Gegenstände aus dem Leben und über das Werk des Schriftstellers, darunter auch die Nobelpreis-Urkunde. Das Haus ist derzeit geschlossen.