Artikel teilen:

Hannover lobt erstmals Preis für künstlerische Kollaboration aus

Die Stadt Hannover vergibt erstmals den „Käte Steinitz Preis für künstlerische Kollaboration“. Der mit 20.000 Euro dotierte Preis würdigt zeitgenössische Künstler und Künstlerinnen, die in enger Zusammenarbeit mit anderen Beteiligten ein herausragendes Werk oder Projekt realisiert haben, wie die Stadt am Freitag mitteilte. Die Preisvergabe erfolgt den Angaben zufolge alle drei Jahre und umfasst die Bereiche Bildende Kunst, Fotografie sowie Textproduktion, Illustration und Verlagswesen. Erstmals vergeben wird der Preis 2026, Jurytagung und Bekanntgabe der Preisträger finden bereits in diesem Jahr statt.

„Mit dem Preis lenken wir die Aufmerksamkeit auf eine Künstlerin, die in vielem ihrer Zeit voraus und eine wichtige Ideengeberin in die damalige Kunstszene dieser Stadt war. Gleichzeitig schlagen wir einen Bogen zur Gegenwart und betonen die Bedeutung des Zusammenhalts und des gemeinsamen Schaffens in der Kunst, weit über die Kulturstadt Hannover hinaus“, sagte Hannovers Dezernentin für Bildung und Kultur, Eva Bender.

Die Auszeichnung wird aus dem Etat des Sprengel Museums finanziert. Das Haus am hannoverschen Maschsee birgt auch den rund 2.000 Werke aus dem umfassenden Nachlass der Namensgeberin des Preises, der vielfältig engagierten Künstlerin Käthe Steinitz.

Die 1889 im schlesischen Beuthen (dem heutigen Bytom) geborene Künstlerin, Autorin, Fotografin und Kunstwissenschaftlerin studierte zunächst Malerei, Bildhauerei und Kunstgeschichte in Berlin und Paris, ehe sie 1918 nach Hannover kam. In der niedersächsischen Landeshauptstadt freundete sie sich mit dem Universalkünstler Kurt Schwitters an und wurde prägend für die künstlerische Avantgarde und das Kulturleben Hannovers. Unter dem Druck der Nazis emigrierte die Jüdin Steinitz 1936 in die USA, wo sie 1975 in Los Angeles starb.