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Hamburger Sozialverband fordert mehr Aufwärmorte für Obdachlose

Angesichts der sinkenden Temperaturen fordert der Sozialverband Deutschland (SoVD) Hamburg mehr warme Aufenthaltsplätze für Obdachlose. Bei Regen, Schnee und Kälte brauchen Betroffenen mehr Möglichkeiten, wo sie sich auch tagsüber stressfrei aufhalten, aufwärmen und möglicherweise ärztlich versorgen lassen können, wie der Verband am Dienstag mittelte. „Die Versorgung ist seit langem notdürftig“, sagte Hamburgs SoVD-Chef Klaus Wicher.

Die Stadt plane mit 500 Tagesaufenthaltsplätzen für rund 2.000 offiziell gezählte Obdachlose. Dabei geht der Verband davon aus, dass tatsächlich doppelt so viele Menschen in Hamburg auf der Straße leben. „Es sind mehr geworden, die Unterstützung brauchen“, sagte Wicher. Deshalb sollten mehr Plätze aus dem Winternotprogramm auch tagsüber öffnen, zudem müsse es begleitend Beratung und Angebote durch Sozialarbeiter geben.

Vor allem rund um den Hamburger Hauptbahnhof müsse es tagsüber Aufwärmmöglichkeiten für die Betroffenen geben: „Der Bahnhof ist für Obdachlose so etwas wie ein Lebensmittelpunkt, Tagesaufenthalte sollten möglichst im Umfeld eingerichtet werden“, sagte Wicher. Bei all ihrem Elend hätten diese Menschen „das Recht auf ein wenig Menschlichkeit“. In der Hamburger Innenstadt gebe es aktuell viel Leerstand, dort könnten möglicherweise Tagesaufenthalte über den Winter eingerichtet werden. Insgesamt müsse die Stadt auf Notstände schneller und pragmatischer reagieren, forderte der Sozialverband.