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Hamburger Hospiz für queere Pflege ausgezeichnet

Als erste Hamburger Einrichtung wurde das Leuchtfeuer Hospiz am Sonntag mit dem Qualitätssiegel „Lebensort Vielfalt“ ausgezeichnet. Das Siegel der Schwulenberatung Berlin und der Initiative „Vielfalt pflegen“ zeichnet Einrichtungen aus, die in besonderem Maße die Vielfalt der Menschen achten und schätzen, wie das Hospiz am Sonntag dem Evangelischen Pressedienst (epd) mitteilte. „Wir berücksichtigen queere Lebensweisen ebenso wie migrantische Lebensläufe“, sagte Leuchtfeuer-Hospizleiterin Melanie Fischer. Das erste „Lebensort Vielfalt“-Siegel im Norden ging 2023 nach Schleswig-Holstein an das AWO Servicehaus Ellerbek in Kiel.

Die Verleihung des Siegels war der Höhepunkt des diesjährigen Hospiz-Sommerfestes und bilde den Abschluss eines über einjährigen Zertifizierungsprozesses. Hospizleiterin Fischer dankte dem haupt- und ehrenamtlichen Team für ihr Engagement: Ein „Lebensort Vielfalt“ könne nie von oben übergestülpt werden, sondern müsse von allen beteiligten Menschen gelebt werden.

Um Hospiz-Bewohnerinnen und Bewohner individuell in der letzten Lebensphase zu begleiten, sei „ein echtes Verständnis der Lebenswege und Biographien unentbehrlich“, sagte Fischer. Das Leben beeinflusse stark, wie Menschen auf das Lebensende blicken und ihre letzte Lebensphase erleben. Wenn sie aufgrund ihrer Identität, Herkunft oder Behinderung diskriminiert wurden, erschwere das die biographische Arbeit.

Daher brauche es das klare Signal nach außen: „Hier werdet ihr respektiert, auf eure Erfahrungen und Lebensweisen wird Rücksicht genommen und sie werden in eure Pflege integriert“, erklärte Fischer.

Seit 1998 können schwerkranke und sterbende Menschen im Hamburg Leuchtfeuer Hospiz ihre letzte Lebensphase verbringen. Ursprünglich als Aids-Hospiz konzipiert, steht das Haus heute allen schwerkranken Menschen offen.