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Werkschau von Caspar David Friedrich in Hamburger Kunsthalle

Zum 250. Geburtstag von Caspar David Friedrich im kommenden Jahr zeigt die Hamburger Kunsthalle eine umfangreiche Werkschau des bedeutenden romantischen Malers. Gezeigt werden ab Freitag 60 Gemälde und rund 100 Zeichnungen, darunter ikonische Werke wie „Kreidefelsen auf Rügen“ und „Mönch am Meer“, wie das Museum am Mittwoch mitteilte.

Daneben stellt die Kunsthalle Bilder von Künstlerfreunden Friedrichs, die einen anderen Blick auf die Natur hatten, sowie zeitgenössische Kunst, die sich mit dem Naturverständnis, aktuellen ökologischen Problemen und der Kunst des Malers (1774-1840) auseinandersetzen. Die Ausstellung ist bis zum 1. April 2024 zu sehen.

„Friedrich hat mit seiner Kunst einen neuen Blick auf die Natur und auch das Verhältnis von Mensch und Natur geschaffen“, sagte Kurator Markus Bertsch. Einzigartig seien die von Friedrichs geschaffenen Stimmungen sowie seine einprägsamen Motive und Kompositionen. Der Künstler sei damit ein Vorreiter gewesen, der zu seiner Zeit oft nicht verstanden worden sei.

Der Hamburger Kultursenator Carsten Brosda (SPD) sagte: „Die Ausstellung gibt uns auch die Möglichkeit, unser eigenes Verhalten gegenüber der Natur zu reflektieren.“ Mithilfe der zeitgenössischen Arbeiten werde insbesondere die menschengemachte Bedrohung der Umwelt deutlich.

In der Schau sind seltene Leihgaben wie die Gemälde „Kreidefelsen auf Rügen“, „Mönch am Meer“ und „Zwei Männer in Betrachtung des Mondes“ neben den Bildern „Wanderer über dem Nebelmeer“ und „Das Eismeer“ aus dem Bestand der Hamburger Kunsthalle zu erleben. „Diese Werke zählen zu den Ikonen der Romantik“, betonte Kurator Bertsch.

Malerisch habe Friedrich ausgelotet, auf welche Weise die Landschaft zu einem zeitgemäßen Thema werden konnte und wie sich diese vermitteln lasse. „So zeigt das Werk ‘Eismeer’ mit dem von Eisschollen erdrückten Schiff, dass die Natur nicht bezwungen werden kann und die Möglichkeiten der Menschen begrenzt sind“, sagte Bertsch. Damit stellte sich Friedrich gegen den Trend seiner Zeit, in der es zahlreiche Expeditionen ins Eis gab. Andere Bilder Friedrichs sollen die Betrachter ermuntern, die Welt aus unterschiedlichen Perspektiven wahrzunehmen.

Das Spannungsverhältnis zwischen fortschreitender Umweltzerstörung und einer Sehnsucht nach „unberührter Natur“ ziehe sich von der Romantik bis in die heutige Zeit, sagte der Kurator. Friedrichs Rezeptionen in der zeitgenössischen spiegelten die anhaltend hohe Faszination für seine Werke.

Die Ausstellung der Hamburger Kunsthalle bildet den Auftakt zum Caspar-David-Friedrich-Festival, es folgen Ausstellungen mit anderen Schwerpunkten in der Alten Nationalgalerie in Berlin und der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden. Die drei Häuser hätten weltweit die bedeutendsten Bestände des Künstlers, hieß es. Mit umfangreichen gegenseitigen Leihgaben ermöglichen sie einzigartige Präsentationen zu unterschiedlichen Aspekten seines Schaffens.