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Hamburg: Rot-Grün will Vermittlung von Tierheimhunden stärken

SPD und Grüne in Hamburg wollen die Vermittlung von Tierheimhunden stärken. Zu diesem Zweck soll geprüft werden, ob Hunde aus Tierheimen zeitlich befristet von der Hundesteuer befreit werden können, teilten die beiden Regierungsfraktionen mit. Bei älteren Tieren könnte eine Hundesteuerpflicht sogar gänzlich entfallen, so die Idee. Über den rot-grünen Zusatzantrag entscheidet die Bürgerschaft am (heutigen) Mittwoch. Der Hamburger Tierschutzverein (HTV), der das Tierheim Süderstraße betreibt, begrüßt die Idee.

„Wer einem Hund aus dem Tierschutz ein neues Zuhause gibt, übernimmt Verantwortung – oft unter nicht einfachen Bedingungen“, sagte Anja Quast, tierschutzpolitische Sprecherin der SPD-Fraktion Hamburg. Gerade ältere oder gesundheitlich beeinträchtigte Tiere blieben lange in den Tierheimen, weil die Übernahme dieser Tiere zu hohen Kosten führen könne. „Hier wollen wir ansetzen und ein starkes Signal setzen“, sagte Quast. Tierschutz verdiene Anerkennung, auch steuerlich. Eine gezielte Entlastung könne „die Vermittlungschancen deutlich verbessern und zugleich die Tierheime entlasten“. Ziel sei es, die Vermittlung insbesondere älterer oder schwer vermittelbarer Hunde aus Tierheimen zu fördern.

Lisa Maria Otte, tierschutzpolitische Sprecherin der Hamburger Grünen-Fraktion, teilte mit: „In unseren Hamburger Tierheimen warten viele Hunde sehnsüchtig auf ein neues Zuhause.“ Trotzdem entschieden sich viele Menschen für Welpen aus unseriösen Online-Quellen. „Die bewusste Entscheidung für ein Tier aus dem Tierschutz wäre die viel bessere Lösung. Daher fordern wir den Senat auf, zu prüfen, ob die Hundesteuer für adoptierte Tierheimhunde befristet oder sogar gänzlich erlassen werden kann.“

Tierheime übernähmen eine „äußerst wichtige Aufgabe“ in der Gesellschaft, erführen aber häufig „viel zu wenig Unterstützung seitens der Politik“, sagte HTV-Vorsitzende Janet Bernhardt dem Evangelischen Pressedienst (epd). Das führe bundesweit zu Überlastung von Tierheimen bis hin zu Schließungen. „Auch wir in Hamburg geraten regelmäßig an unsere personellen, finanziellen und logistischen Grenzen, die zu Aufnahmestopps führen.“ Die zumindest befristete Befreiung der Hundesteuer für Tierheimschützlinge begrüße sie daher sehr „als einen wichtigen Schritt zur Entlastung der Tierheime und als Beitrag für mehr Tierschutz“.