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Hamburg: Fast 200 Tieraussetzungen vor Sommerferien

Schon vor dem Beginn der Hamburger Sommerferien hat der Hamburger Tierschutzverein von 1841 (HTV) zahlreiche ausgesetzten Tiere aufgenommen: 194 „Urlaubsopfer“ sind vom 1. Juni bis zum 16. Juli im Stadtgebiet gefunden und ins Tierheim Süderstraße gebracht worden, wie der HTV am Mittwoch mitteilte. Die Dunkelziffer schätzt der Verein wesentlich höher ein, da nicht alle Tiere rechtzeitig gefunden würden und im Verborgenen sterben. Aufgenommen wurden laut HTV zehn Hunde, 105 Katzen, elf Kleinsäuger, 45 Vögel, 13 Schildkröten, eine Schlange und neun Achatschnecken.

„Es macht mich wütend und traurig, dass es immer noch so gewissenlose Menschen gibt, die großes Leid oder gar den Tod ihres Haustieres in Kauf nehmen, indem sie es einfach aussetzen, bevor sie in den Urlaub fahren“, sagte HTV-Vorsitzende Janet Bernhardt. Erfahrungsgemäß steige die Zahl ausgesetzter Tiere während der großen Ferien weiter an und könne mehr als 50 Fälle pro Woche erreichen. Durch die Sanierung des Katzenhauses sei der Platz für Katzen beschränkt. „Wir hoffen, dass wir nicht wieder einen Katzenstopp verhängen müssen“, sagte Bernhardt.

Laut Gesetz ist das Aussetzen von Haustieren strafbar und kann mit einer Geldbuße bis zu 25.000 Euro bestraft werden. Im Einzelfall, wenn etwa das Tier durch die Aussetzung zu Tode kommt, kann die Straftat mit einer Freiheitsstrafe von bis zu drei Jahren oder einer Geldstrafe geahndet werden, hieß es.