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Hamburg: 209.000 Menschen würden vom 15 Euro Mindestlohn profitieren

Die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) fordert einen schnellen Anstieg des Mindestlohns von derzeit 12,82 Euro auf 15 Euro pro Stunde. Laut Berechnungen des Pestel-Instituts für die NGG würden vom 15-Euro-Mindestlohn rund 209.000 Menschen in Hamburg profitieren, wie die Gewerkschaft am Dienstag mitteilte. „Wer Vollzeit arbeitet und den gesetzlichen Mindestlohn verdient, hätte dann am Monatsende rund 375 Euro brutto mehr“, sagte Anne Widder, Geschäftsführerin der NGG Hamburg-Elmshorn. Ein 15-Euro-Mindestlohn wäre ein „enormer Push“ für die Kaufkraft in der Hansestadt: Im Jahr hätten Hamburger Mindestlohn-Beschäftigte rund 127,9 Millionen Euro mehr in der Tasche.

Angesichts steigender Mieten, höherer Preise im Supermarkt, steigenden Sprit- und Bahnticket-Preisen müssten „die dünnen Portemonnaies dringend dicker werden“, forderte Widder. Wichtig sei, dass dies „nicht in Tippelschritten“ passiere, sondern schnell in Richtung 15 Euro ansteige. Dies mache auch volkswirtschaftlich viel Sinn, „denn wir reden immer noch vom Niedriglohnbereich und hier geht jeder Cent nahezu eins zu eins in den Konsum“, sagte Widder.

Es sei „richtig und wichtig“, dass die schwarz-rote Koalition in Berlin einen Mindest-Stundenlohn von 15 Euro als Zielmarke gesetzt habe. Jetzt komme es auf die Mindestlohnkommission an, der Arbeitgeber und Gewerkschaften angehören. „Die Kommission muss schon bei ihrer nächsten Sitzung Ende Juni den ersten entscheidenden ‚Lohn-Pflock‘ Richtung 15 Euro setzen“, forderte Widder. Wer am unteren Lohn-Limit arbeite, habe mehr Respekt verdient. Widder: „Mehr Respekt bedeutet dabei vor allem aber auch mehr Lohn.“