Die Stadt Halle ehrt den liberalen Politiker, Philosophen und Publizisten Rudolf Haym (1821-1901) mit einer Gedenkveranstaltung. Am 14. April wollen die Stadt, die FDP-nahe Friedrich-Naumann-Stiftung sowie der Verein für hallische Stadtgeschichte an Haym erinnern, der in der 1848 gebildeten Frankfurter Nationalversammlung Abgeordneter für die Stadt Eisleben war. Zudem wirkte er als Literaturprofessor an der Universität Halle.
Wie die Stadtverwaltung am Donnerstag mitteilte, werde bei der Gedenkveranstaltung in der St. Laurentius-Kirche unter anderem der Historiker Mathias Tullner über die revolutionäre Situation 1848/49 in der preußischen Provinz Sachsen informieren. Der Vorsitzende der Friedrich-Naumann-Stiftung, Karl-Heinz Paqué, werde den Politiker Haym vorstellen. Im Anschluss soll am Grab Hayms auf dem Laurentiusfriedhof ein Gedenkstein enthüllt werden, hieß es. Auch die Bürgermeister von Halle und Eisleben, Egbert Geier (SPD) und Carsten Straub (parteilos), werden den Angaben zufolge an der Gedenkveranstaltung teilnehmen.
Im Anschluss bestehe die Möglichkeit, im Stadtmuseum Objekte aus der 1848er-Revolution zu besichtigen, unter anderem die einzige schwarz-rot-goldene Fahne aus dieser Zeit. Im Anschluss lädt das Museum zu einem Gespräch über die Bedeutung dieser Epoche ein. Geplant sei außerdem eine Lesung aus Hayms dreibändigem Bericht „Die deutsche Nationalversammlung“.
Am 18. Mai 1848 trat in der Paulskirche in Frankfurt/Main das erste deutsche Parlament zusammen. Allerdings scheiterte ein Jahr später der Versuch, einen deutschen Nationalstaat zu schaffen.